Beitrag vom: 8.11.2023 Kategorie: UNESCO-Landeskoordination

Nach dem Angriff auf Israel – konkrete Zeichen der Solidarität und Unterstützung!

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebes Netzwerk der UNESCO-Projektschulen,

 

herzlichen Dank allen, die in den letzten Tagen klare Zeichen der Anteilnahme und Solidarität mit Israel gesetzt haben bzw. sich gerade mit dem Gedanken daran tragen und deshalb auch in verschiedener Form an uns gewandt haben. Beim Dank an die bereits aktiven Schulen unseres Netzwerks denke ich beispielsweise an den samstäglichen Post des Max-Windmüller-Gymnasiums aus Emden auf Instagram in Verbundenheit mit ihrer israelischen Partnerschule, an ein Telefonat am Montag mit Natascha Kreft, unserer Schulkoordinatorin am Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasium in Hemer, die von ihrer Kollegin in Israel berichtet hat, die eigentlich im Dezember mit ihrer Schüler:innengruppe nach Deutschland reisen wollte, und an eine Mail heute von Lydia Höllings und Lena Renken von der Robert-Bosch-Gesamtschule in Hildesheim, die eine symbolische Aktion bei sich vor Ort planen, um Zeichen der Solidarität und Trauer zu setzen.

 

Der verheerende Angriff der Hamas ist eine Katastrophe, die selbst uns in der Ferne in bestimmter Weise sprach- und fassungslos macht. Die Aussage, dass es sich bei dem Angriff vom Samstag um das schlimmste Massaker an Jüdinnen und Juden seit der Zeit des Holocaust handelte, ist ohne Zweifel richtig und der Versuch, die Dimension dieses furchtbaren Angriffs einzuordnen. Die Perfidität des Angriffs und die Brutalität mit der so viele Menschen – von Babies bis zu hochbetagten Menschen – in ihren Ortschaften und Kibbuzen angegriffen wurden und allein beim Musik-Festival Supernova Hunderte Menschen ermordet wurden, ist eine Kriegserklärung gegen Israel, die sich zugleich unmissverständlich gegen alle Formen der Vielfalt, Toleranz und des Dialogs wendet. Der Antisemitismus und mörderische Judenhass der Hamas ist im Angriff vom Samstagmorgen unübersehbar. Die Verachtung für alles Lebendige, für Freiheit, Hedonismus und Party sind kein Zufall, sondern Ausdruck des faschistoiden, autoritären Antisemitismus und Antifeminismus der Hamas.

 

Die Frage ist, was wir als UNESCO-Projektschulen in dieser Situation des Kriegs konkret tun können. An erster Stelle sind sicherlich diejenigen von uns gefragt, die in aktiven Schulpartnerschaften mit Partnerschulen in Israel stehen und hier konkrete Zeichen der Anteilnahme, Unterstützung und Solidarität setzen können. Zugleich sind aber natürlich auch alle weiteren Schulgemeinschaften eingeladen, hier im Rahmen ihrer Möglichkeiten aktiv zu werden – dabei kann es durchaus auch darum gehen, konkrete Hilfe und Solidarität zu organisieren. Das untenstehende Foto eines auf Linkedin verbreiteten Aufrufs von Gila Baumöhl und Irina Rosensaft bietet hierzu bereits einige erste Hinweise und Impulse. Wir laden alle UNESCO-Projektschulen in Deutschland zur Mitwirkung hierbei ein und werden hier auf der Kommunikationsplattform in den kommenden Tagen auch noch weitere Details zur Unterstützung teilen. Gerade die Hilfe für die durch die Massaker der Hamas zerstörten Kibbuze und Ortschaften ist ohne Zweifel unmittelbar einsichtig!

 

Im Netzwerk der UNESCO-Projektschulen gab es in den letzten Jahrzehnten immer wieder Phasen der besonderen Verbundenheit mit Israel und der konkreten Zusammenarbeit: so reisten 1963 Schülerinnen und Schüler der Albert-Schweitzer-Schule in Hofgeismar, einer der ältesten deutschen UNESCO-Projektschulen, die seit den 1950er Jahren im Netzwerk aktiv ist, nach Israel und übernachteten in israelischen Gastfamilien. Es handelte sich bei ihnen um die erste Schüler:innengruppe aus Deutschland, die in einer solchen Weise in Israel nach 1945 empfangen wurde – zwei Jahre bevor dann auch der Staat Israel und die Bundesrepublik Deutschland diplomatische Beziehungen miteinander aufgenommen haben. Viele Jahre später fanden in den 1990er Jahren gemeinsame Seminare des UNESCO- Schulnetzwerks mit Teilnehmenden aus Deutschland, Israel und Palästina statt. Prof. Dr. Meron Mendel hat in seinem Beitrag in der FAZ vom Montag sehr anschaulich berichtet, wie nah der Frieden damals ihm und seinen Freundinnen und Freunden schien – und wie der Traum schon in den 1990er Jahren durch den Terror zerbrach. Für alle, die den Artikel nicht in der FAZ gelesen haben und jetzt auch nicht hinter der Paywall lesen möchten, bietet der Instagram-Account von Meron Mendel den Text auch als Foto. In den letzten beiden Jahren realisierte das Max-Windmüller-Gymnasium unter Leitung von Kai Gembler mit einer Förderung der Stiftung „Erinnerung Verantwortung Zukunft“ ein eindrückliches Begegnungs- und Erinnerungsprojekt gemeinsam mit ihrer Partnerschule der Democratic School in Modi’in in Israel. Die Links zum Film mit deutschen und hebräischen Untertiteln finden sich hier: https://max-emden.de/wordpress/keep-the-memory-alive-film-online/

 

Im Mai 2023 reisten Kolleginnen und Kollegen der nordrhein-westfälischen UNESCO- Projektschulen gemeinsam mit Ferhat Aydin nach Israel, um dort ein gemeinsames Netzwerk mit acht Partnerschulen in Israel zu begründen. Weitere Informationen finden sich hier: https://www.mbei.nrw/de/unterzeichnung-von-acht-schulpartnerschaften-im-landesbuero-israel

 

Kaum zu glauben, in welcher Wirklichkeit wir uns jetzt fünf Monate später befinden! Umso wichtiger, dass wir als Netzwerk der UNESCO-Projektschulen klare Zeichen der Solidarität setzen und Unterstützung auch praktisch und konkret organisieren!

 

Aktuell findet in Paris eine Sitzung des Exekutivrats der UNESCO statt. Die Generaldirektorin Audrey Azoulay hat in ihrer Eröffnungsrede am Montag den Terror der Hamas klar verurteilt. Eine kurze Zusammenfassung findet sich hier: https://www.unesco.de/ueber-uns/ueber-die-unesco/azoulay-verurteilt-hamas-terror

 

Ich freue mich darauf, wenn wir auch in den nächsten Tagen und Wochen miteinander in Kontakt treten – über die Plattform und natürlich gerne auch per E-Mail etc., um gemeinsam gute Beispiele und Erfahrungen aus der pädagogischen Praxis zu teilen und zu verbreiten und uns natürlich auch zu möglichen Herausforderungen und weiteren Entwicklungen miteinander auszutauschen. Wir werden in den kommenden Tagen wie angekündigt in jedem Fall auch weitere Links hier auf der Plattform teilen.

 

Mit herzlichen Grüßen für das Team der Bundeskoordination der UNESCO-Projektschulen

 

Klaus Schilling

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