Beitrag vom: 23.11.2021 Kategorie: Unesco-Projekt-SchuleWillkommen

Antisemitismus früher und heute – Vortrag von Richard Oppenheimer am 11. November 2021

 

Bereits zum zweiten Mal hat der 71jährige Richard Oppenheimer aus den USA das GSG besucht, um über die tragische Geschichte seiner Familie, die ursprünglich aus Bad Wildungen kommt, zu berichten. Den Vortrag mit anschließender Fragerunde verfolgten 40 Schüler und Schülerinnen der Einführungsphase der Oberstufe im Musischen Pavillon.

 

Seine Mutter Erika Mannheimer lebte mit ihren Eltern und den Geschwistern in der Lindenstraße 12 in Bad Wildungen. Sie wurden 1939, wie die anderen Wildunger Juden, die nicht rechtzeitig nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten ausgewandert oder geflüchtet waren, nach Kassel zwangsumgesiedelt. 1941 wurde die Familie in das Getto Riga deportiert, wo mehrere Familienmitglieder ermordet wurden.

 

Nur Erika Mannheimer und ihre Mutter Lina überlebten die vierjährige Zwangsarbeit und Haft in verschieden Lagern in Osteuropa. Nach der Befreiung durch die Russen im Januar 1945 kehrten sie nach dem Kriegsende in ihre Heimat Bad Wildungen zurück, entschieden sich aber 1946 in die USA auszuwandern, da sie für sich im Land der Täter keine Perspektive mehr sahen.

 

Richard Oppenheimer, der 1950 geboren wurde, erfuhr von der vierjährigen Odyssee seiner Mutter erst nach deren Tod, als er ihren Nachlass ordnete. Seit 2006 forscht er nun zur Familiengeschichte der Mannheimers in Bad Wildungen, u.a. in den deutschen Archiven und den ehemaligen Lagern in Osteuropa, um Licht in das dunkle Kapitel der Familiengeschichte zu bringen. Von diesen Ergebnissen berichtete er den Anwesenden.

 

In der anschließenden Fragerunde konnten die Schülerinnen und Schüler erfahren, dass Herr Oppenheimer zur Zeit versucht, den Aufenthaltsort seiner 1944 in Riga ermordeten Tante Margarete und Cousine Lane für die Jahre 1939 bis 1941 zu ermitteln, was sich als sehr schwer erweist, da viele Dokumente in den Kriegsjahren verlorengegangen seien. Eine besondere Nachricht war, dass Herr Oppenheimer neben der amerikanischen Staatsbürgerschaft nun auch die deutsche besitzt. Hintergrund dafür ist Herrn Oppenheimers Vermutung, dass sich durch eine eventuelle zweite Amtszeit Donald Trumps die politische Situation in den USA verschlechtern und der Antisemitismus zunehmen werde. Falls dies Eintritt möchte er nach Deutschland emigrieren.

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