„Redekunst als Schlüssel zum Erfolg“ – SI-Club Bad Wildungen unterstützt Rhetorikseminar am Gustav-Stresemann-Gymnasium

Um seine Argumentation präzise, schlüssig und nachvollziehbar zu gestalten und damit andere Menschen mit Sprache und Auftreten zu überzeugen, bedarf es einer Vielzahl rhetorischer Fähigkeiten, die letztlich über die Wirkung und den Erfolg eines Redebeitrages entscheiden. Das Interesse an einer Professionalisierung ihrer Redekunst führte 18 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7-12 am 17. und 18. Dezember 2024 zu einem zweitägigen Seminar ans Gustav-Stresemann-Gymnasium. Als Teilnehmende des Projektes „Jugend debattiert“ hatten sie bereits in zahlreichen Debatten ihre Sachkenntnis, Ausdrucksfähigkeit, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft geschult und als Vertreter verschiedener nordhessischer Schulen des Regionalverbundes auch schon Klassen-, Kurs- oder Schulsiege im Debattieren errungen. Entsprechend groß war die Begeisterung über das Angebot des Rhetorikseminars, das durch die großzügige Förderung des Soroptimist-International-Clubs Bad Wildungen ermöglicht werden konnte.

Nach der Begrüßung der Teilnehmenden aus Korbach, Marburg, Treysa und Bad Wildungen durch Christoph Heise als Regional- und Landeskoordinator von „Jugend debattiert“ sowie die Rhetoriktrainer Charly Hahn und Johannes Stehbeck hießen die Vertreterinnen des SI-Clubs die Anwesenden herzlich willkommen. Neben der amtierenden Präsidentin Sabine Betschel begrüßten auch die Gründungspräsidentin Anne Holler sowie die Journalistin Bettina Schrauf als Initiatorinnen dieses Seminars die Jugendlichen. Beide begründeten den Einsatz ihres Clubs für die (sprachliche) Bildung und verwiesen auf den großen persönlichen und auch sozialpolitischen Gewinn des Rhetoriktrainings, der im Idealfall weit über die Schulzeit hinausreiche.

Charly Hahn und Johannes Stehbeck als geschulte Rhetoriktrainer und ehemalige Jugend-debattiert-Teilnehmer auf Bundesebene führten im Anschluss an sprachliche Aufwärmübungen die Jugendlichen an die rhetorischen Grundlagen sowie den Aufbau von Redebeiträgen genauso heran wie an vielfältige rhetorische Techniken.

„Von Anfang an war klar: Hier geht es nicht nur darum, theoretisch etwas über Debatten zu lernen, sondern wirklich in die Praxis zu gehen, auszuprobieren, Fehler zu machen – und daraus zu lernen.“, beschreibt Phoebe Stör als Seminarteilnehmerin ihre Erfahrungen. Insofern standen neben Übungen des Debattierens, wie z.B. der kritischen Auseinandersetzung mit fremden und eigenen Argumenten, viele verwandte Trainingsbereiche im Zentrum – von der rhetorischen Fokussierung durch sprachliche Anker und Zielsätze über die Thematisierung von Konfliktfeldern bis hin zum Umgang mit Aufregung durch Atemtechniken, Auftritts- und Sprechübungen. 

„Besonders beeindruckend war, wie viel man mit ein paar präzisen Fragen oder konkreten Beispielen erreichen kann. Zahlen einbringen, Pausen richtig setzen, klare W-Fragen stellen – all das haben wir geübt, bis es sich richtig gut anfühlte. Aber das Seminar war viel mehr als nur Training. Die Atmosphäre war motivierend und wertschätzend. Niemand wurde für Fehler ausgelacht, sondern wir haben uns gegenseitig aufgebaut und voneinander gelernt. Dadurch haben viele von uns nicht nur neue rhetorische Fähigkeiten entdeckt, sondern auch mehr Selbstbewusstsein entwickelt, wenn es darum geht, vor anderen zu sprechen.“, so Phoebe Störs abschließendes Resümee.

Und so zeigte sich neben den Rhetoriktrainern Charly Hahn und Johannes Stehbeck auch Christoph Heise angesichts der eindrucksvollen Ergebnisse der Übungen und des ausgesprochen positiven Feedbacks der Teilnehmenden erfreut über den Verlauf der Veranstaltung. Diese habe sich unabhängig von der individuellen Platzierung beim kommenden Regionalwettbewerb „Jugend debattiert“ im Februar 2025 schon jetzt für alle sichtbar ausgezahlt. Oder, um es mit einer Schülerin zu sagen: „Diese zwei Tage haben uns fachlich und persönlich unglaublich weitergebracht! Wir haben Fähigkeiten erworben, die uns nicht nur für den Wettbewerb, sondern auch im Alltag weiterhelfen.“

„Jugend debattiert“ ist eine Initiative des Bundespräsidenten und steht unter seiner Schirmherrschaft. Partner sind die Hertie-Stiftung, die Heinz-Nixdorf-Stiftung sowie die Kultusministerkonferenz, die Kultusministerien und die Parlamente der Länder. Das Programm wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Das Rhetorikseminar Bad Wildungen wird gefördert von dem Programm „Bildungsbogen“ des Soroptimist-International-Clubs Bad Wildungen.

Text: Phoebe Stör und Christoph Heise

Foto: Julia Roth