Spannende Debatten beim „Jugend-debattiert“-Schulfinale 2024
Streiten will gelernt sein!
Dass sie sich auf der Basis von Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft konstruktiv mit unterschiedlichen Argumenten und miteinander auseinandersetzen können, zeigten die Schülerinnen und Schüler des Gustav-Stresemann-Gymnasiums auf beeindruckende Weise beim diesjährigen Schulfinale von „Jugend debattiert“.
Nachdem sich zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Mittel- und Oberstufe in ihren Klassen für den Schulwettbewerb qualifiziert hatten, konnten die Besten vom GSG ihre Fähigkeiten in der Aula unter Beweis stellen.
Im Finale der Sekundarstufe I wurde die Frage „Sollen Schönheitswettbewerbe und Modelcastingshows in Deutschland verboten werden?“ debattiert. Lavanja Pernau und ihr Mit-Debattant Ibrahim Odat vertraten die Pro-Seite und betonten vor allem die Gefahren derartiger Shows für die psychische Gesundheit der Teilnehmer selbst, aber auch der Zuschauer. Es werde oftmals in diesen Wettbewerben ein falsches Idealbild suggeriert, was sich Jugendliche nicht zum Vorbild nehmen sollten. Die Contra-Position nahmen Amani Lidgett und Peer Leonhardt ein. Ihnen zufolge sei das Recht auf Selbstbestimmung der Teilnehmer an derartigen Wettbewerben ein wichtiges Gut, weswegen sie sich dagegen ausgesprochen haben. Die Debatte der Sekundarstufe I konnte Lavanja Pernau für sich entscheiden. Auf dem zweiten Platz landete Ibrahim Odat.
Die Sekundarstufe II beschäftigte sich im Schulfinale mit der Frage „Sollen Toilettenräume an Schulen grundsätzlich genderneutral sein?“. In der hitzigen Debatte kamen die Teilnehmenden aus der E-Phase nicht zu einer Einigung, wenngleich man aber versuchte einen Kompromiss zu finden, indem man beispielsweise drei Toilettenräume anbieten könne. Auf der Pro-Seite diskutierten Anton Hartenstein und Enna Sczech. Sie hoben die Vorzüge solcher Toiletten hervor, damit die LGBTIQ-Community fortwährend nicht mehr ausgegrenzt sei. Mit gemeinsamen Toiletten würde man Diskriminierung minimieren können und die persönliche Würde aller Personen auch nicht mehr verletzen. Die Contra-Seite, von Annouk Sonnborn und Phoebe Stör vertreten, machte an erster Stelle auf die hohen Kosten etwaiger Umbauten an Schulen aufmerksam, die so nicht zu bewältigen seien. Zudem seien andere Investitionen in den Schulen wichtiger und drängender. Auf den ersten Rang schaffte es in der Sekundarstufe II Phoebe Stör, Enna Szech belegte hinter ihr den zweiten Platz.
Die Erstplatzierten der beiden Schulfinals hatten sich damit zugleich für das Regionalfinale qualifiziert, bei dem sie gegen die Gewinner anderer Schulen der Region antreten. Zum Abschluss wurden allen Teilnehmern von der Schulleiterin, Iris Blum, sowie dem Projektkoordinator, Jannik Schwebel-Schmitt, die Urkunden sowie kleine Präsente überreicht.
Der Schulkoordinator von Jugend debattiert, Jannik Schwebel-Schmitt, resümierte das schulinterne Projektjahr und dankte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie den mitwirkenden Lehrkräften: „Wir haben auch dieses Jahr wieder einmal qualitativ hochwertige Debatten erleben dürfen. Ich danke allen teilnehmenden Schülerinnen und Schülern herzlich für ihr engagiertes Streiten und auch den Kolleginnen und Kollegen in besonderem Maße für ihren Einsatz im Unterricht und beim Jurieren. Es freut mich sehr, dass in Zeiten, wo friedliche und demokratische Auseinandersetzungen immer mehr an Bedeutung gewinnen, das Gustav-Stresemann-Gymnasium seinen Beitrag dazu leisten kann. Ich bin der festen Überzeugung, dass derartige Projekte der Integrität der Gesellschaft ungemein nützlich sind“, so Schwebel-Schmitt abschließend.
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