Beitrag vom: 26.01.2022 Kategorie: Veranstaltung(en)Willkommen

Archäologen zu Gast: Geschichts-OK holt sich Forscherin ins Klassenzimmer

 

Was machen Archäologen eigentlich? Welche Informationen liefern uns alte Münzen oder Grabstätten? Diese und viele weitere Fragen hat Dr. Frauke Sonnabend von „Archäologen zu Gast“ dem Geschichts-OK der E1 von Herrn Dr. Johannes Salzig beantwortet. Durch die pandemische Lage wurde Frau Sonnabend aus Berlin via Microsoft Teams zugeschaltet. Dies milderte aber nicht die Vorfreude der anwesenden Schülerinnen und Schüler. 

 

Nach kurzer Vorstellung begann die Archäologin auch direkt in den Fachbereich einzuführen. Übergeordnetes Thema war die Römische Republik. Frau Dr. Sonnabend erklärte, dass Münzen, Grabstätten und antike Bauwerke zu den wichtigsten archäologischen Quellen gehören. Man erhoffe sich aus Fundstücken und Ausgrabungen mehr Informationen über die Geschichte und das Verhalten der Menschen in früheren Zeiten. So kann es aber auch manchmal dazu kommen, dass historisches Material mehr Fragen hinterlasse, als tatsächlich Aufschluss über die damalige Zeit zu geben. „Dann muss die Geschichte noch einmal überdacht und neu aufgerollt werden“, so die Archäologin. 

 

Des Weiteren haben Forscher das Problem, dass Fundstücke teilweise aus verschiedenen Zeiten stammen. Manchmal haben Archäologen aber auch Glück und finden frühere Bauwerke heutzutage nur kaum beschädigt oder nahezu unverändert vor. Ein Grund dafür sei, dass die nachfolgenden Generationen diese Bauten für andere Dinge genutzt haben und sie somit nicht zerstört wurden, erzählte Frau Sonnabend. Bauwerke wie die Curia Iulia (dort hat der römische Senat getagt) können so auch heute noch bewundert werden. 

 

Interessant für die Schülerinnen und Schüler waren besonders die Stadtkarten von Rom, die mit neuester Technik angefertigt und durch „Archäologen zu Gast“ zur Verfügung gestellt wurden. Nicht weniger spannend waren aber auch die Bilder von dem „Gladius Schwert“ oder der „Sulla Statue“. „Münzen sind eine der besten historischen Quellen“, so Sonnabend. Vor allem in der Römischen Republik hätten viele Herrscher ihr Gesicht und wichtige Daten (z.B. von gewonnen Kriegen) in Form von Münzen darstellen lassen. Dadurch könne man auch Auffälligkeiten in der damaligen Gesellschaft bemerken. Die römische Bevölkerung wollte nämlich zur Zeit der römischen Republik nicht durch einen Alleinherrscher regiert werden und die Macht sollte möglichst gerecht verteilt sein, um den Machtmissbrauch durch eine einzelne Person zu verhindern. Doch durch die zahlreichen gefundenen Münzen konnte man feststellen, dass sich manche Personen nicht so ganz daran gehalten haben und durch ihre Selbstdarstellung auf den Münzen ihre Macht ausdrücken wollten.

 

Zum Abschluss hat Frau Sonnabend an mehreren Karten die Eroberungszüge von Julius Caesar und dessen Beziehung zu Crassus und Pompeius dargestellt. Auch imposante Theater, wie z.B. das Theater des Pompeius wurden gezeigt. Der eineinhalbstündige Vortrag endete mit der Herrschaft des Oktavian (später Kaiser Augustus). 

 

Zuletzt wurde Frau Sonnabend von einem Schüler noch gefragt, ob sie auch schon einmal etwas Bedeutendes entdeckt habe. „Leider nicht“, entgegnete Sonnabend schmunzelnd. „Es gibt zwei Arten von Archäologen. Die einen suchen in bestimmten Gebieten nach historischen Quellen und Fundstücken. Aber ich gehöre nicht dazu. Ich bin für die Aufarbeitung und die Einordnung der Bedeutung der gefundenen Stücke verantwortlich.“

 

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„Archäologen zu Gast“ ist ein von Berliner Archäologen gegründetes Projekt, um Schülerinnen und Schüler unabhängig vom Schulort eine Begegnung mit einem kompetenten Experten zu ermöglichen. Bei dem Projekt wird ein Archäologe der Klasse per Videokonferenz zugeschaltet, zeigt eine mit der Lehrkraft abgestimmte Präsentation und beantwortet Fragen zu diesem Thema. Die Teilnahme an dem Workshop wurde vom Verein der Freunde und Förderer des Gustav-Stresemann-Gymnasiums finanziell gefördert. 

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Text: Sebastian Buschmann

Infos zum Projekt: Amelie Dinkler

Fotos: Dr. Johannes Salzig

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