
Pressemitteilung: Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl am Gustav-Stresemann-Gymnasium
Am 23. Februar 2205 fand am Gustav-Stresemann-Gymnasium eine spannende und kontroverse Podiumsdiskussion zur anstehenden Bundestagswahl statt. Zwei Stunden lang diskutierten Oberstufenschülerinnen und -schüler mit den Wahlkreisbewerbern und politischen Vertretern verschiedener Parteien über zentrale politische Themen. Moderiert wurde die Veranstaltung von den Schülern Ruchita Pernau und Anton Hartenstein, die souverän durch die Debatte führten.
Zu den Gästen gehörten Daniel May (Grüne, MdL), Esther Dilcher (SPD, MdB), Stefan Giebel (Linke), Jan-Wilhelm Pohlmann (CDU, MdL), Jochen Rube (FDP) und Julian Schmidt (AfD). Die Themen reichten von Wirtschaft und Bürokratieabbau über Wohnraumfragen bis hin zur Bildungsreform und Klimapolitik.
Bereits zu Beginn machte Schulleiterin Iris Blum in ihrer Begrüßung deutlich, wie wichtig politische Bildung für junge Menschen sei. Dies zeigte sich auch in der engagierten Beteiligung der Schülerinnen und Schüler, die mit kritischen Fragen die Diskussion lebendig gestalteten.
Wirtschaft und Bürokratieabbau
Ein zentrales Thema der Debatte war die wirtschaftliche Lage Deutschlands. Julian Schmidt (AfD) betonte die Notwendigkeit, die Wirtschaft wieder in Ordnung zu bringen: „Die Automobilindustrie hat Probleme, die Bürokratie ist zu hoch, die Energiekosten sind zu hoch.“ Esther Dilcher (SPD) sprach sich für einen gezielten Bürokratieabbau aus, um Unternehmen und Bürger zu entlasten. Daniel May (Grüne) hingegen verwies auf erfolgreiche Fördermittelprojekte, wie das kürzlich unterstützte Freibad in Korbach, und forderte, dass die Gelder aus Berlin effizienter in den Kommunen ankommen müssten.
Jochen Rube (FDP) sah Reformbedarf im Bildungsbereich: „Wir müssen das Zuständigkeitsdurcheinander klarer bekommen.“ In der Blitzrunde zur Bildungspolitik zeigte sich aber auch, dass viele Politiker eine stärkere Rolle des Bundes bei Bildungsfragen nicht bevorzugen würde.
Wohnraum und Mietpreise
Das Thema bezahlbarer Wohnraum führte zu intensiven Diskussionen. Stefan Giebel (Linke) betonte: „Wohnen muss bezahlbar sein. Wir brauchen einen Mietendeckel.“ Jan-Wilhelm Pohlmann (CDU) hielt dagegen: „Bauen muss günstiger werden. In der Baugesetzgebung muss Bürokratie abgebaut und Förderprogramme für sozialen Wohnraum modifiziert werden. Eine Mietpreisbremse braucht es nicht.“
Auch Esther Dilcher (SPD) brachte eine neue Perspektive ein: „Es wäre schön, wenn in Deutschland viel mehr Menschen Wohneigentum erwerben würden. Das ist eine Anlage für das Rentenalter.“ Jochen Rube (FDP) ergänzte: „Mieterrechte werden permanent ausgebaut. Die einfache Antwort auf die Frage, wie wir die Mietpreise in den Griff bekommen, heißt: bauen, bauen, bauen.“ Julian Schmidt (AfD) argumentierte, dass eine Mietpreisbremse dazu führe, dass private Investoren den Wohnungsbau meiden.
Energiepolitik und Klimaschutz
Auch die Zukunft der Energieversorgung wurde diskutiert. Daniel May (Grüne) sprach sich für einen stärkeren Ausbau erneuerbarer Energien aus: „Öl und Gas werden immer knapper, erneuerbare Energien sind unbegrenzt. Dadurch erreichen wir ein rückläufiges Preisniveau.“ In der Region könnten Windräder zu einer wichtigen Energiequelle werden.
Interaktive Elemente und Abschluss
Zur Auflockerung mussten die Politikerinnen und Politiker zwischendurch auf Ja-Nein-Fragen mit einer grünen oder roten Karte antworten, hatten aber im Anschluss Gelegenheit, ihre Antworten zu begründen. Dies führte zu einigen überraschenden Momenten und regte das Publikum zu weiterführenden Fragen an.
Zum Abschluss wurde die Debatte für Fragen aus dem Publikum geöffnet, was von den Schülerinnen und Schülern rege genutzt wurde. Besonders kontrovers wurde die Frage diskutiert, ob der Bund mehr Kompetenzen im Bildungsbereich erhalten solle und ob weitere Waffen an die Ukraine geliefert werden sollten.
Am Ende der Veranstaltung bedankte sich Dr. Jannik Schwebel-Schmitt, Fachsprecher für Politik und Wirtschaft, bei den teilnehmenden Politikern für ihre Zeit und ihre offenen Antworten. Ein besonderer Dank ging auch an die beiden PoWi-Lehrer Leon Tuzimek und Dr. Johannes Salzig, die mit ihren Leistungskursen die Debatte vorbereitet und organisatorisch unterstützt hatten.
Die Podiumsdiskussion war ein voller Erfolg und zeigte, dass politisches Interesse und Engagement bei den Schülerinnen und Schülern groß sind. Mit einer lebhaften und sachlichen Debatte bot die Veranstaltung eine wertvolle Gelegenheit, politische Prozesse hautnah zu erleben.
Text: Dr. Jannik Schwebel-Schmitt
Bilder: Julia Roth

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