Dänemark 2024 🇩🇰
Am 28.01.2024 startete für 25 SchülerInnen und 3 Lehrkräfte eine aufregende Reise nach Dänemark, die bis zum 01.02.2024 dauerte. Unsere Expedition folgte einem Austauschschema, doch statt Gastfamilien, erwartete uns eine gemütliche Jugendherberge – ohne nachträglichen Hausbesuch von den Dänen. Jeder von uns hatte dennoch seinen eigenen PartnerInnen, und unser Ziel war es, Sprachkenntnisse zu teilen, Dänemark kennenzulernen und vor allem eine bereichernde Zeit miteinander zu verbringen.
Am Sonntag des 28.01. begann unsere Reise mit einer neunstündigen Busfahrt nach Herning. Die Atmosphäre war geprägt von Heiterkeit, während in jedem von uns eine Mischung aus Euphorie, Aufregung und Freude aufkeimte. Am Nachmittag erreichten wir schließlich die Jugendherberge, wo wir uns auf unseren Zimmern zusammenfanden und uns mit unserer Bleibe für die nächsten Tage vertraut machten. Der restliche Abend gehörte ganz uns; manche Gruppen erkundeten die Stadt, während andere den Abend behaglich ausklingen ließen und zur wohlverdienten Ruhe fanden.
Am Montagmorgen starteten wir den Tag mit einem reichhaltigen Frühstück im Hostel, gefolgt von einem Besuch in der Schule, wo wir unsere AustauschschülerInnen und ihre Lehrerin Romana kennenlernen durften. Während des Rundgangs durch die Schule erhielten wir spannende Einblicke in ihre innovativen Lernmethoden. Nach einer erholsamen Pause, in der wir die gemütliche Atmosphäre der Cafeteria genossen, begann der Deutschunterricht unter der Leitung von Romana. Gemeinsam tauchten wir in verschiedene Aufgaben ein, um unseren dänischen FreundInnen bei ihrer sprachlichen Entwicklung zu helfen. Kurz darauf organisierte Romana in Zusammenarbeit mit der Schule eine herzliche Begrüßung. Die Gymnasiasten wurden informiert, dass Besuch anwesend ist, und wir erlebten gemeinsam den inspirierenden Ablauf einer Morgenversammlung, die unser aller Interesse weckte. Durch das harmonische Singen eines Liedes wurde das Gemeinschaftsgefühl gestärkt und der Tag fand seinen Abschluss in einer Lateinstunde, der eine Sportstunde folgte. Beide Fächer brachten uns die Lernkultur näher und stärkten die Bindung zu unseren AustauschschülerInnen.
Schlussendlich begaben wir uns auf eine individuelle Stadtrallye unter der Führung unserer AustauschpartnerInnen und lernten Herning kennen und schätzen.
Am nächsten Tag begaben wir uns auf eine Reise in die Vergangenheit und erkundeten das Flüchtlingsmuseum in Oksbøl. Rückblickend kann ich sagen, dass es ein wahres Privileg war, dieses Museum besuchen zu dürfen und über die Ereignisse unserer Vergangenheit zu lernen. Das Flüchtlingsmuseum ist ein Ort von großer historischer Bedeutung, der sich der Aufarbeitung und Dokumentation der Erfahrungen von Flüchtlingen widmet, insbesondere während des Zweiten Weltkriegs. Es bietet einen Einblick in die Herausforderungen, denen Flüchtlinge gegenüberstehen sowie in ihre Geschichten und ihre Suche nach Sicherheit und Würde. Das Museum trägt dazu bei, das Bewusstsein für die Rechte und Bedürfnisse von Flüchtlingen zu schärfen und die Besucher für die aktuellen Herausforderungen im Zusammenhang mit Migration und Flucht zu sensibilisieren.
Wir erhielten Handys und Kopfhörer und wurden mit einem Audioguide durch das Museum geführt. In diesem multimedialen Museum wird nicht nur Wissen über die gesamte Flüchtlingsgeschichte Dänemarks vermittelt, sondern es werden auch Einzelschicksale von Flüchtenden erzählt. Der Rundgang ist extrem clever gestaltet und somit sehr kurzweilig. Beim Betreten eines neuen Raumes startet der Audioguide automatisch. Danach kann man sich im Raum individuell bewegen und die einzelnen Geschichten anhören. Diese Art von Führung brachte die benötigte Aufmerksamkeit und Emotionalität näher. Man wird mit Vergangenheit und Gegenwart gleichermaßen konfrontiert.
Es ist von entscheidender Bedeutung, sich über das Thema Flucht und Vertreibung zu informieren, um eine tiefere emotionale Verbindung zu den Geschichten und Erfahrungen der Betroffenen zu entwickeln. Die Geschichte von Flüchtlingen, insbesondere während des Zweiten Weltkriegs, ist geprägt von unermesslichem Leid, Verlust und Hoffnung auf ein besseres Leben. Diese Geschichten sind nicht nur vergangene Ereignisse, sondern haben auch heute noch eine unmittelbare Relevanz für Millionen von Menschen weltweit, die auf der Flucht vor Konflikten, Verfolgung und Armut sind.
Indem wir das Flüchtlingsmuseum besuchen, geben wir den Opfern eine Stimme und ehren ihr Erbe. Wir erinnern uns an ihre Tapferkeit, ihren Überlebenswillen und ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Durch das Eintauchen in die Ausstellungen und die Betrachtung der Artefakte werden wir mit den realen menschlichen Geschichten konfrontiert, die uns dazu bewegen, uns für Gerechtigkeit, Mitgefühl und Solidarität einzusetzen.
Das Flüchtlingsmuseum dient nicht nur als Erinnerungsstätte, sondern auch als Mahnung für die Zukunft. Es erinnert uns daran, dass die Rechte und Würde jedes einzelnen Menschen geschützt werden müssen, unabhängig von ihrer Herkunft, Religion oder politischen Überzeugung. Indem wir uns mit den Erfahrungen der Vergangenheit auseinandersetzen, können wir eine bessere Zukunft gestalten, in der Flüchtlinge willkommen geheißen, geschützt und unterstützt werden, und in der wir uns für eine Welt einsetzen, die von Toleranz, Verständnis und Mitgefühl geprägt ist.
Es war eine Ehre, dieses Museum besuchende dürfen, und ich glaube, ich spreche im Namen aller SchülerInnen, wenn ich sage, dass wir die Gelegenheit dankbar angenommen haben, aus erster Hand von den Erfahrungen der Flüchtlinge zu lernen und ihre Geschichten zu würdigen.
Um dieses Ereignis zu reflektieren, verbrachten wir den restlichen Tag am Meer und erkundeten die Küsten Dänemarks. Ein Gefühl von Geborgenheit und Ruhe durchdrang jede und jeden von uns.
Um den bisher erfolgreichen Tag abzurunden, widmeten wir uns der schulischen Kultur durch einen Besuch einer schulischen Veranstaltung namens „Art Happens“. Diese Veranstaltung bot eine Plattform für die kreative Entfaltung verschiedener SchülerInnen, wodurch wir Einblick in das künstlerische, musikalische und schauspielerische Talent der TeilnehmerInnen erhielten. Darüber hinaus diente die Veranstaltung als Abbild des sozialen Lebens an der Schule in Herning.
Am letzten offiziellen Tag in Dänemark erkundeten wir die Großstadt Aarhus, um unsere Reise gebührend abzuschließen. Angekommen, versammelten wir uns mit unseren AustauschpartnerInnen, um die Innenwände des Kunstmuseums Aros zu bewundern. Kurz darauf bot sich uns die Gelegenheit, einen Einblick in die Vergangenheit Dänemarks zu gewinnen, indem wir ein Museum besuchten, das einer Straße ähnelte, jedoch mit sorgfältig nachgebauten Häusern verschiedener Jahrzehnte ausgestattet war. Durch das Betreten dieser Häuser konnten wir die Einrichtung vergangener Epochen bestaunen und so ein lebendiges Bild vom alten Dänemark erhalten. Unser Ausflug fand seinen Abschluss in einer freien Zeit in Aarhus, gefolgt von einem gemeinsamen Essen in einer Streetfood-Halle. Um den Abschied angenehmer zu gestalten, organisierten einige Dänen eine Abschiedsfeier, bei der wir den Abend genossen und unsere Bindung zueinander stärkten.
Den Tag der Abreise begannen wir ein letztes Mal am Herning Gymnasium, wo wir Abschied von der Schule, den SchülerInnen und der Zeit nahmen. Rückblickend können wir alle sagen, dass sich die Reise für jeden von uns gelohnt hat und wir sind dankbar, daran teilgenommen zu haben. Ein besonderer Dank gebührt unseren Lehrkräften, die die Expedition durch ihre Planung noch angenehmer gestaltet haben und deren Einsatz wir zu schätzen wissen.
Text von: Ilayda Özdemir
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