Die Energievision2050 – Multivision am GSG
Am 3. Juni 2024 begrüßte das GSG zwei Referenten des gemeinnützigen Hamburger Vereins „Die Multivision e.V.“, welche den Jahrgängen 5 bis 12 in vier Durchgängen eine Vision für ein klimaneutrales Deutschland vorstellten. Dabei drehte sich alles um die Frage „Wie wollen wir leben?“ – eine in Anbetracht der Klimakrise existenzielle Frage.
Zum Einstieg brachten die Referenten ein Quiz für die versammelte Schülerschaft mit, wobei es einen kleinen Preis zu gewinnen gab.
Das multimediale Konzept des Vortrages sah auch das Abspielen eines Videobeitrages „Klimaneutrales Deutschland 2045“ der Agora Energiewende und des Kasseler Fraunhofer-Instituts für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik vor, welcher Studienergebnisse visualisierte, wie Deutschland schon vor 2050 die Klimaneutralität erreichen könne.
Grundlage ist dabei Substitution von fossilen Energieträgern mit grünem Strom. Der gestiegene Strombedarf einer vollelektrifizierten Volkswirtschaft solle mehrheitlich durch Windkraftanlagen, zu einem weiteren Drittel aus Photovoltaik erzeugt werden. Ferner sei es ratsam, den Großteil des Personen- und Güterverkehrs auf die Schienen zu verlagern. In die Heizkeller erhielten Wärmepumpen Einzug, wobei insbesondere in Großstädten Wärme aus Bahntunneln und der Kanalisation zum Heizen der Wohnungen genutzt werden könne.
Im dritten Teil der Veranstaltung bot sich den anwesenden Schülerinnen und Schülern die Chance, Fragen in Bezug auf die Themenfelder „Klimawandel“, „Energiewende“ und verwandte Themen zu stellen. Diese Möglichkeit wurde bereitwillig angenommen, sodass ein lebhafter Austausch zwischen den Referenten und der Schülerschaft entstand.
Schließlich präsentierten die Referenten Rechnungen über die Wirkungsgrade verschiedener Antriebskonzepte für den Verkehrssektor, durch welche der klare Effizienzvorteil batterie-elektrischer Antriebe über die Nutzung von Brennstoffzellen und E-Fuels akzentuiert wurde, und rechneten den negativen Einfluss regelmäßigen Fleischkonsums auf das Klima vor. Sie schlossen die Veranstaltung so mit einem Plädoyer für ein klimafreundlicheres (Konsum-)Verhalten ab und zeigten sich im Rahmen des Vortrages vorsichtig optimistisch: „Die Energiewende wird funktionieren, nur möglicherweise zu spät“.
Text: Vince Bergmann
Fotos: Julia Roth
Virtuelle Klimaexpedition: Schülerinnen und Schüler erkunden die Auswirkungen des Klimawandels
Am 23.05.2024 hatten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10 und 11 die einzigartige Gelegenheit, an einer virtuellen Klimaexpedition teilzunehmen, die sie an verschiedene Orte der Erde führte, um die Auswirkungen des Klimawandels hautnah zu erleben.
Dank moderner Virtual-Reality-Technologie konnten die Schülerinnen und Schüler mithilfe von VR-Brillen an entlegene Orte reisen, die von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. Sie konnten beispielsweise in Grönland Folgen der schmelzenden Gletscher sehen, von Bewohnern der Pazifik-Insel Fidschi erfahren, was der Anstieg des Meeresspiegels für sie bedeutet und wie sich die Landwirtschaft in Deutschland durch den Klimawandel verändert. Diese immersive Erfahrung ermöglichte es den Teilnehmern, sich in die Lage der Menschen und Tiere zu versetzen, die direkt von den Veränderungen unseres Klimas betroffen sind und stellt eine emotionale Beziehung zu den Orten und Menschen her, die virtuell besucht wurden.
Neben den virtuellen Expeditionen fanden auch Gesprächsphasen statt, in denen die Schülerinnen und Schüler mit Experten über Hintergründe und Zukunftsperspektiven des Klimawandels diskutieren konnten. Es wurden wichtige Fragen erörtert, wie wir als Gesellschaft mit den Herausforderungen des Klimawandels umgehen können und welche Maßnahmen jeder Einzelne ergreifen kann, um einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
Die virtuelle Klimaexpedition war nicht nur eine spannende und lehrreiche Erfahrung für unsere Schülerinnen und Schüler, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Umweltbildung und Sensibilisierung für die drängenden Probleme unseres Planeten. Wir sind stolz darauf, dass unsere Schule solche innovativen Veranstaltungen anbieten kann, um das Bewusstsein für den Klimawandel zu schärfen und junge Menschen zu motivieren, sich aktiv für eine nachhaltige Zukunft einzusetzen.
Wir danken allen Beteiligten, insbesondere den Organisatoren und Experten sowie unserem Sponsor, dem Inner Wheel Club Bad Wildungen-Fritzlar (https://www.innerwheel-bad-wildungen-fritzlar.de/), für ihr Engagement und ihre Unterstützung bei dieser erfolgreichen virtuellen Klimaexpedition.
Die Vorsitzende des Inner Wheel Clubs Bad Wildungen, Heidrun Lötzer, und UNESCO-Schulkoordinator Dr. Johannes Salzig freuen sich über den erfolgreichen Kooperationsauftakt und planen auch in der Zukunft eine weitere projektbezogene Zusammenarbeit.
Text: Jonas Spiegelberg
Fotos: Julia Roth
Klimacamp der UNESCO-Projektschulen: Regionale Folgen des Klimawandels im Fokus
Ende April nahmen insgesamt sieben Schülerinnen und Schüler des Gustav-Stresemann-Gymnasiums an dem nunmehr dritten Klimacamp der UNESCO-Projektschulen des Klimastationsnetzwerks in Heidelberg teil und stellten damit die größte Delegation der beteiligten Schulen. Die Exkursion wurde vom Hessischen Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen finanziell gefördert.
Zu dem Bericht der UNESCO-Kommission geht es hier: https://www.unesco.de/bildung/unesco-projektschulen/unesco-projektschulen-deutschland/klimacamp-2024-der-unesco
75 Jahre Grundgesetz: GSG-Schülergruppe besucht Demokratiefest in Berlin
Als einzige Schule in Hessen hatte das GSG das Glück, auf Einladung der hessischen Staatskanzlei an einer dreitägigen Exkursion nach Berlin teilzunehmen. Anlass war der 75. Geburtstag des Grundgesetzes. Neben dem PoWi-LK der Q2 nahmen die UNESCO-AG der Mittel- und Oberstufe und weitere interessierte Schülerinnen und Schüler der Oberstufe an der Veranstaltung teil.
In Berlin ging es direkt mit dem ersten Programmpunkt los, dem Besuch in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Diese ist im Bendlerblock untergebracht, einem historisch sehr bedeutsamen Ort. Von dort aus hat Oberst Graf von Stauffenberg am 20. Juli 1944 vergeblich versucht, Adolf Hitler und sein NS-Regime zu stürzen. Noch in derselben Nacht wurde er mit weiteren Mitverschwörern im Innenhof erschossen. Heute ist dort eine Gedenkstätte untergebracht, um an den Widerstand im Nationalsozialismus zu erinnern und darüber zu informieren.Wir wurden in zwei kleinere Gruppen eingeteilt und jeweils von einer Historikerin durch die Ausstellung geführt. Diese außerschulische Lernerfahrung war sehr einprägsam, weil es sowohl interessant als auch bedrückend war, so direkt über die Schicksale der Gegner des Nationalsozialismus zu erfahren.
Unser Freitag begann mit einem Informationsgespräch im Bundesgesundheitsministerium. Nach einer kleinen Standrundfahrt durch das Berliner Regierungsviertel sind wir in der Hessischen Landesvertretung zu Gast gewesen. Dort wurden wir über deren Aufgaben und die historische Lage des Gebäudes informiert. Nicht weit entfernt verlief früher die Berliner Mauer, die die Stadt insgesamt 28 Jahre lang teilte. Während der Zeit des Nationalsozialismus befand sich in unmittelbarer Nachbarschaft die Neue Reichskanzlei, eines der zentralen Machtsymbole Hitlers.
Das Demokratiefest, das wir anschließend besuchten, fand anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des Grundgesetzes vom 24. Mai bis zum 26. Mai 2024 statt. Zwischen dem Reichstagsgebäude und dem Ufer der Spree gab es unglaublich viel zu entdecken. Die Verfassungsorgane, die Bundesministerien und die Bundesländer hatten eigene Stände aufgebaut und umfassend über sich selbst informiert.
Nachmittags durften wir eine Talkrunde ansehen, an der auch die Bundesbauministerin Klara Geywitz und der Bundesarbeitsminister Hubertus Heil teilgenommen haben. Mit Herrn Heil hatten wir sogar die glückliche Gelegenheit, ein Gruppenfoto zu machen.
Im Anschluss an die Talkrunde durften wir das Demokratiefest noch selbstständig unsicher machen.
Der Samstag war leider schon unser letzter Tag in Berlin. Er begann mit einem sehr spannenden Besuch im Bundeskanzleramt und endete mit der Teilnahme an einer Jugendpressekonferenz mit dem Regierungssprecher Steffen Hebestreit.
Unsere Fahrt nach Berlin war voll interessanter Eindrücke, lustiger Gespräche und neuer Erfahrungen. Wir sind Herrn Dr. Salzig und Frau Schöneweiß sehr dankbar, dass sie uns die Teilnahme ermöglicht haben und mitgefahren sind. Es war eine tolle Zeit, die sicherlich allen lang in Erinnerung bleiben wird.
Text: Sophia Tent
Fotos: O. Schöneweiß, J. Salzig
Ergebnisse der Juniorwahl zur Europawahl am GSG
417 von 481 wahlberechtigten Schülerinnen und Schülern des Gustav-Stresemann-Gymnasiums der Jahrgangsstufen 7-Q2 haben an der Juniorwahl zur Europawahl teilgenommen und ihre Stimme abgegeben. Damit lag die Wahlbeteiligung bei 86,69%. Den Wahlvorstand bildeten Schülerinnen und Schüler der PoWi-Leistungs- und Orientierungskurse sowie der UNESCO-Arbeitsgemeinschaften, die Gesamtleitung des Projektes lag bei Herrn Dr. Salzig, der bei der Organisation von Frau Schöneweiß unterstützt wurde.
Das Wahlergebnis am GSG unterscheidet sich durchaus von dem realen Wahlergebnis der Europawahl am 09. Juni 2024. So entspricht zwar das Ergebnis der CDU in etwa dem der Union, doch schon die zweitplatzierte SPD schnitt mit 16,5 % im Vergleich deutlich besser ab (13,9%), die drittplatzierte AfD mit 11,6% schlechter als in der Realitität (15,9%), die FDP holte ein doppelt so hohes Ergebnis (GSG: 10,4%, Europawahl 5,2%), während die Grünen bei der GSG-Wahl auf 7,9% abstürzen (11,9%). Zu dem GSG-Wahlergebnis geht es hier: Juniorwahl Ergebnis 2024
Die Wahlergebnisse, ihre Einordnung und die daraus zu ziehenden Konsequenzen werden im PoWi-Unterricht besprochen und einer Analyse unterzogen.
DDR-Zeitzeuge besucht Gustav-Stresemann-Gymnasium
Am 01. Februar 2024 besuchte Gilbert Furian, einer der bekanntesten DDR-Zeitzeugen, das Gustav-Stresemann-Gymnasium. Furian, der 1945 geboren wurde, berichtete in dem etwa einstündigen Vortrag vor allem von seiner Jugend in der DDR. Er selbst war schon damals andersdenkend und eckte deshalb immer wieder mit dem Staatssystem der DDR an. Ursprünglich wollte Gilbert Furian einmal Dolmetscher werden. Dies wurde ihm allerdings verwehrt, weil er durch abweichende politische Meinungen aus der „FDJ“ (Freie Deutsche Jugend) im Alter von 16 Jahren ausgeschlossen wurde. Außerdem war er Mitglied der Jungen Gemeinde der Evangelischen Kirche. Dadurch war er für sein Dolmetscherstudium nicht zugelassen und entschied sich letztendlich für eine Kaufmannslehre.
Schon während der Schulzeit trug er provokativ lange Haare (nach dem Vorbild der Beatles). Dieses Aussehen war in der DDR nicht geduldet, was Furian auch wusste. Als Konsequenz durfte er eine Prüfung erst ein halbes Jahr später antreten. 1967 wurde der gebürtige Görlitzer dann zum Philosophiestudium in Leipzig zugelassen, nur drei Jahre später allerdings exmatrikuliert, weil er den Einmarsch der Warschauer-Vertrags-Staaten in die CSSR öffentlich im Seminar kritisierte.
Später zog er nach Berlin, wo er in den 1980er Jahren Ost-Berliner-Punks interviewte. Diese Aufnahmen verteilte er an mehrere Freunde im Westen. Am 27. März 1985 inhaftierte man ihn und brachte ihn in die Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Berlin-Hohenschönhausen. Ein Jahr später wurde er dann zu zwei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt wegen des „Anfertigens von Aufzeichnungen, die geeignet sind, den Interessen der DDR zu schaden“ (Anm.: Die Punkszene war in der DDR dauerhafter staatlicher Überwachung ausgesetzt, da diese Kulturszene als systemkritisch angesehen wurde). Daraufhin kam Furian in die Strafvollzugsanstalt in Cottbus, wurde im April 1986 von der Bundesrepublik freigekauft und auf eigenen Wunsch in die DDR entlassen.
In seinem Vortrag zeigte Furian seine Sammlung über die Punkerszene und eindrückliche Materialien zu seiner Zeit in der DDR. Er zeigte den interessierten Schülerinnen und Schülern der Q3-Geschichtskurse und den Teilnehmern der UNESCO-AG auch sein Verhaftungsfoto. Der prominente Gast wurde von dem Leiter des Leistungskurses, Herrn Dr. Salzig, im Rahmen des an unserer Schule institutionalisierten „Stasi-Projekttages“ der Q3 eingeladen. Zum Abschluss beantwortete er auch noch einige Fragen zum Leben in der DDR und den Überwachungsmethoden der „Stasi“Seine Lebensgeschichte erzählt Gilbert Furian in seinen Büchern „Mehl aus Mielkes Mühlen“, „Der Richter und sein Lenker“ und „Auch im Osten trägt man Westen“. Seit 1994 führt er Besucher, im Rahmen der „Gilbert Furian Stiftung“, durch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.
Die Veranstaltung wurde von dem Verein der Freunde und Förderer des Gustav-Stresemann-Gymnasiums finanziell gefördert.
Text: Sebastian Buschmann
Fotos: Dr. Johannes Salzig
Terra X-Moderator begeistert Schülerschaft – Außergewöhnlicher Gast besucht das Gustav-Stresemann-Gymnasium
Nahezu jeder Schüler ab der fünften Jahrgangsstufe kennt den Mann, der in YouTube-Videos Themen zu Geschichte und Politik leicht verständlich und spannend erklärt. Die Rede ist von Mirko Drotschmann, gelernter Journalist, der seit elf Jahren seinen YouTube-Kanal „MrWissen2go“ betreibt und damit vor allem Jugendliche beim Lernen unterstützt. Er ist auch regelmäßig als Moderator in der ZDF-Sendereihe „Terra X“ zu sehen und erhielt kürzlich von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für seine Arbeit das Bundesverdienstkreuz.
„Es wäre interessant, wenn wir den mal persönlich kennenlernen dürften“, so sinnierten die Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Geschichte der Q3 vom Gustav-Stresemann-Gymnasium in Bad Wildungen.
Sebastian Buschmann, der auch zu dieser Schülerschaft gehört, setzte diesen Wunsch in die Tat um, indem er Mirko Drotschmann kontaktierte und ein Treffen mit ihm in seiner Schule plante. Geschichtslehrer Dr. Johannes Salzig unterstützte ihn bei seinen Plänen und regelte die finanzielle Seite des Vorhabens zusammen mit Schulleiterin Iris Blum.
Am Vormittag des 7.Novembers 2023 war es dann endlich soweit und Mirko Drotschmann hielt vor gespannten Zuhörern der Oberstufe einen Vortrag zum Thema „Fake News“. Er erklärte, dass Falschinformationen vor allem in den sozialen Netzwerken oft gezielt eingesetzt würden, um Verwirrung zu stiften und um die Meinung der Nutzer in eine bestimmte Richtung zu lenken. Der Journalist zeigte im weiteren Verlauf einige Beispiele für gefälschte Videos aus dem Internet und informierte, wie man eben solche erkennen könne. Dabei verwies er z.B. auf die „Google-Rückwärtssuche“. Es sei besonders wichtig, so Drotschmann, dass man vor dem Teilen eines Videos in Chatgruppen den Inhalt auf Richtigkeit überprüfe. Falls das nicht gelinge, solle man davon absehen diese Medien zu teilen. Er führte an, dass sich vor allem bei WhatsApp, Instagram und TikTok die Anzahl der Fake News häuften, auch beeinflusst durch die Kriege in der Ukraine und in Israel. „Denn ein Krieg ist auch immer ein Informationskrieg“, warnte Drotschmann. Ebenfalls äußerte er sich kritisch zu der immer häufiger eingesetzten künstlichen Intelligenz, die oft genutzt werde, um Bilder und Videos aus dem Kontext zu nehmen oder zu verfälschen.
Zum Abschluss seiner Ausführungen durften die Zuhörer Fragen zum Inhalt des Vortrags oder auch zu seiner Person stellen. Dieses Angebot wurde sehr umfangreich genutzt, gefolgt von Selfie- und Autogrammwünschen. Publikumsnah zeigte sich Drotschmann auch während eines gemeinsamen Mittagessens in der Schulmensa mit den Mitgliedern des Geschichts-Leistungskurses. Sebastian Buschmann, der die Veranstaltung auch moderierte, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ablauf des Besuches von Drotschmann.
„Wenn wir jetzt die Videos von MrWissen2go ansehen, werden wir uns immer an einen großartigen Vormittag am GSG mit ihm erinnern“, so waren sich alle einig.
Fotos: André Ferreira/ vamonos.digital
Text: Sebastian Buschmann
Juniorwahl zur Landtagswahl am GSG: CDU gewinnt vor SPD, FDP und Grünen
Auch in diesem Jahr beteiligten sich wieder zahlreiche Schülerinnen und Schülern aus den Jahrgangsstufen 8 bis Q3 an dem Projekt „Juniorwahl“ zur Landtagswahl in Hessen. Knapp 500 Jugendliche und junge Erwachsene waren aufgerufen, innerhalb der Woche vor der Landtagswahl von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Geplant und durchgeführt wurde die Wahl von dem PoWi-LK der Q1 unter der Leitung von Herrn Dr. Salzig, wobei auch aus den beiden PoWi-OKs der E-Phase und aus weiteren Kursen Schülerinnen und Schüler die Rolle des Wahlvorstands und der Wahlhelfer übernahmen, um einen reibungslosen Ablauf sicherzustellen. Bis zu 30 Schülerinnen und Schüler halfen in der Mittagspause bei der Auszählung der Stimmen.
Inhaltlich vorbereitet wurde die Stimmabgabe insbesondere durch die PoWi-Lehrkräfte im Fachunterricht und durch weitere Projekte und Aktivitäten wie die federführend von Herrn Schwebel-Schmitt organisierte Podiumsdiskussion mit Landtagskandidaten in der Aula.
Die Rückmeldungen der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler zu dem Projekt „Juniorwahl“ war abermals äußerst positiv.
Als UNESCO-Projektschule nimmt das GSG seit über 10 Jahren an den Juniorwahlen zu Landtags-, Bundestags- und Europawahlen teil.
GSG-Kurse besuchen Jubiläumsveranstaltung anlässlich Gustav Stresemanns Kanzlerschaft
Am 13. und 14. September 2023 hatten die Schülerinnen und Schüler des Geschichtsleistungskurses von Herrn Dr. Salzig zusammen mit drei ausgewählten UNESCO-AG Schülern die Möglichkeit das Gustav-Stresemann-Institut (GSI) in Bonn zum Thema „Republik zwischen Ruhrkampf und Rentenmark – Gustav Stresemann, Hyperinflation und die Rettung der Demokratie“ zu besuchen. Am ersten Tag konnten wir anlässlich des 100. Jubiläums der Kanzlerschaft Gustav Stresemanns, einen tieferen Einblick in die geschichtlichen Ereignisse vor der Kanzlerschaft Stresemanns werfen, um die Gründe für das Krisenjahr 1923 zu verstehen, durch welches er die Weimarer Republik in seinen 100 Tagen als Kanzler geführt hatte.
So beschäftigten wir uns nach einer kurzen Einführung und Begrüßung durch die Verantwortlichen des GSI mit Zeitzeugenberichten und Quellentexten aus der Zeit des ersten Weltkriegs und der Weimarer Republik, bevor wir einige szenische Darstellungen zu den damaligen Umständen entwarfen, welche wir den Besuchern des Projekttages am kommenden Tag vorstellen wollten.
Auf einen anschließenden Besuch der Bonner Innenstadt folgte am nächsten Tag eine Reihe von interaktiven Vorträgen und Informationsveranstaltungen, in denen auch wir Schüler selbst tätig wurden. Hauptthema war dabei die Hyperinflation aus dem Jahre 1923 und was als Lehre für die heutige Zeit aus diesem Thema hervorgeht. So präsentierten wir den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern unsere Darstellungen, gefolgt von einem Podiumsgespräch mit dem Leiter der Abteilung für politische Bildung, Daniel Weber.
Beendet wurde die Veranstaltung durch eine Podiumsdiskussion zu den Auswirkungen der Inflation auf unsere heutige Demokratie, welche von Dr. Guido Hitze (Leiter der Landeszentrale für politische Bildung), Dr. Thieß Petersen (Senior Advisor der Bertelsmann Stiftung) und Barbara König (Geschäftsführung Awo Bonn) geführt wurden. Dabei hatten auch wir Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit konkrete politische Fragen zu formulieren, z.B. wie mit der Inflation heutzutage umzugehen sei und wie sich Krisen wie der Klimawandel oder der Ukraine-Krieg auf die Inflation spezifisch ausgewirkt haben.
Nach einer gemeinsamen Evaluation der zwei Tage ging es für uns zurück ans Gustav Stresemann Gymnasium, wobei die Teilnahme an der Partnertagung des GSI eine tolle Möglichkeit für uns war, in den Alltag zur damaligen Zeit lebender Zeitzeiten einzutauchen, unser geschichtliches Wissen zu erweitern und mehr über den Namenspatron unserer Schule, sowie seine Werke und Taten für die Verteidigung der ersten deutschen Demokratie zu lernen. Geschichte muss erlebt werden, um sie richtig zu verstehen und einzuordnen, weshalb die Veranstaltung des Gustav Stresemann Instituts und die Möglichkeit eines interaktiven Lernprozesses eine informative Ergänzung zum Geschichtsunterricht war.
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Die Exkursion in das Gustav-Stresemann-Institut in Bonn wurde durch den Verein der Freunde und Förderer des Gustav-Stresemann-Gymnasiums finanziell gefördert.
Text: Nico Walter
Fotos: Dr. Salzig
Der Wahl-O-Mat Hessen 2023
Dieses Jahr bekamen 17 Jung- & Erstwählende aus ganz Hessen die Chance, ehrenamtlich am Wahl-O-Mat für die diesjährige Landtagswahl in Hessen 2023 mitzuarbeiten. Auch ich durfte mitwirken und gemeinsam mit institutionellen Trägern sowie dem wissenschaftlichen und pädagogischen Team des Wahl-O-Mat haben wir in zwei Workshops die 38 Thesen des Wahl-O-Mat erarbeitet und ausgewählt.
Der Wahl-O-Mat ist ein Frage-und-Antwort-Tool, das zweigt, welche zu einer Wahl zugelassene Partei oder Wählergruppe der eigenen politischen Position am nächsten steht. Die 38 Thesen können mit „Stimme zu“, „Stimme nicht zu“, „neutral“ oder „These überspringen“ beantwortet werden, welche dann auch von den Parteien und Wählergruppen beantwortet werden. Auf diese Weise können die Nutzerinnen und Nutzer die eigenen Antworten mit denen der Parteien und Wählergruppen abgleichen. Der Wahl-O-Mat errechnet daraufhin den Grad der persönlichen Übereinstimmung mit den ausgewählten Parteien und Wählergruppen.
Vom 30.06. bis zum 02.07.23 fand der erste Wahl-O-Mat Workshop in Gießen statt. Dort verbrachte ich das Wochenende mit den anderen politikinteressierten Jungwählenden sowie dem restlichen Wahl-O-Mat-Team, um die ersten 80 Thesen für den Wahlhelfer herauszuarbeiten.
In diesen zwei Tagen hat sich das Team in kleine Gruppen aufgeteilt, um sich mit einem bestimmten Bereich, wie zum Beispiel: Bildung & Familie oder Innenpolitik und Sicherheit besonders intensiv auseinander zu setzten. Am letzten Tag musste das Wahl-O-Mat-Team sich dann für die 80 Thesen entscheiden, die in die engere Auswahl kamen.
In diesen zwei Tagen konnten schon die ersten Kontakte geknüpft werden und auch in privaten Gesprächen fand sich Raum für ausgewogene und interessante Diskussionen über Politik und gesellschaftlich aktuellen Themen.
Zwischen dem ersten und dem zweiten Workshop wurden dann Feinformulierungen an den Thesen getroffen und diese dann an die Parteien versandet, damit sie ihre Antworten zu den Thesen zurückschicken konnten.
In dem zweiten Auswahlworkshop, welcher am 28.08.23 online stattfand, wurden dann die 38 Thesen ausgewählt, die es letztendlich in den Wahl-O-Mat geschafft haben.
Am 07.09.23 hatte ich noch die Möglichkeit, nach Wiesbaden zu fahren, wo der Wahl-O-Mat im Rahmen einer Pressekonferenz für alle Bürgerinnen und Bürge online ging. Hierzu wurden die im Landtag vertretenden Parteien CDU, SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, DIE LINKEN, FDP & AfD eingeladen, welche den Wahl-O-Mat durchspielen konnten. Wir, als Wahl-O-Mat-Team, standen den Politikern bei Fragen zur Seite und konnten Ihnen und der Presse von unseren Erfahrungen im Wahl-O-Mat Workshop erzählen.
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Text und Fotos: Anastasia Weigandt
Lernort Landtag
Wie kann man Politik live erfahrbar machen und wie schafft man es jungen Menschen Politik nahe zu bringen bzw. spannend zu gestalten? Das alles konnten Multiplikatoren durch einen schulübergreifenden Besuch im Hessischen Landtag erfahren.
Durch den Jugendkoordinator Manuel Schmidt der Stadt Bad Wildungen fand am 20. und 21. September 2023 ein schulübergreifender Besuch von Lehrkräften des Gustav-Stresemann-Gymnasiums, der Ense-Schule, der Gesamtschule Edertal, der Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Schule und des Schulzentrums an der Warte im Hessischen Landtag in Wiesbaden statt.
Ziel der Veranstaltung war es, den Landtag als Lernort für Kinder und Jugendliche kennenzulernen und die Zusammenarbeit der Schulen zu intensivieren.
Themen der Veranstaltung waren:
– Vorstellung der Bildungsangebote des Landtages
– Besuch der Landeszentrale für politische Bildung
– Besuch der Plenarsitzung
– Erkundung des Plenargebäudes und von Teilen des historischen Stadtschlosses
– Aktiver Austausch mit Abgeordneten aller Fraktionen inklusive des Ministerpräsidenten zu jugendpolitischen Themen und zur aktuellen Bildungspolitik
– Gespräche mit der Landtagspräsidentin und dem Landtagsdirektor über ihre originären Aufgaben und den Verwaltungsapparat des Landtages
Alle Beteiligten der Veranstaltung empfanden die Fortbildung als sehr gelungen und haben sich vorgenommen, die kennengelernten Bildungsangebote in ihrem Unterricht aufzunehmen und den Landtag als Lernort mit ihren Klassen zu besuchen.
75 Jahre Währungsreform: GSG-Kurse begeistert von „Konklave Rothwesten“
Über die Exkursion der GSG-Schüler zum Demokratieort Währungsreform Fuldatal-Rothwesten berichtet die hessenschau am 20.06.2023 um 16:45 Uhr in einer kürzeren und um 19:30 Uhr in einer längeren Version.
Die Kurse des Geschichts LK´s (Q2), PoWi-OK´s (E2) sowie die „Unesco-AG“ von Herrn Dr. Johannes Salzig besuchten am 27.04.2023 das „Haus Posen“ in Fuldatal. An diesem Tag nahmen die Schülerinnen und Schüler an einem speziellen Programm teil, welches so mit Sicherheit einmalig bleiben wird. Das Haus Posen ist eine ehemalige Kaserne des Fliegerhorstes Rothwesten. Im Frühjahr 1948 trafen sich dort Vertreter aus den USA und Deutschland, um eine Währungsreform (Einführung der „Deutschen Mark“ in Deutschland) zu verabschieden. Unter strenger Geheimhaltung wurde damals das Gebäude rund um die Uhr von Scharfschützen bewacht. Die Amerikaner brachten über 23.000 Kisten mit der neuen Währung nach Deutschland. Insgesamt tagten elf deutsche Finanzexperten unter der Leitung des jungen amerikanischen Volkswirtschaftlers Edward A. Tenenbaum in der Zeit vom 21. April bis zum 8. Juni 1948 in der Militärkaserne. Heutzutage wird an dieses geschichtsträchtige Ereignis erinnert, indem im gleichen Gebäude ein Museum errichtet wurde.
Zu Beginn begrüßte der Leiter des Hauses die Teilnehmer mit einer kurzen Einführungsrede. Anschließend durften sich die gespannten Schülerinnen und Schüler zunächst einmal selbst umsehen. Neben dem originalen Konferenztisch, alten D-Mark Scheinen und einem extra konzipierten Radio mit politischen Reden zur Währungsreform aus der damaligen Zeit, gab es viele weitere faszinierende Dinge zu besichtigen. Darunter waren auch zwei originale Koffer, in denen die D-Mark Scheine nach Deutschland transportiert wurden. Die ganze Aktion begleitete ein Team des „Hessischen Rundfunks“ (zu sehen in der Hessenschau am 20.06.2023, danach in der hr-Mediathek unter folgendem Link verfügbar: https://www.hessenschau.de/tv-sendung/75-jahre-d-mark-,video-184442.html ). Sie filmten den ganzen Tag über und nahmen selbst kurz an manchen Präsentationen teil. In einem Interview kamen auch einige Schülerinnen und Schüler vom GSG zu Wort, sowie Herr Dr. Salzig.
Des Weiteren wurde im ersten Stockwerk über das Leben und politische Wirken von Ludwig Erhard informiert. Zwei Vertreter der Ludwig-Erhard-Stiftung zeigten anhand von aufgestellten Informationstafeln wie die soziale Marktwirtschaft aufgebaut ist und was Erhard seiner Zeit umsetzte, um diese Wirtschaftsform zu etablieren und aufrechtzuerhalten. Insgesamt ergaben sich dabei spannende Einblicke in das Leben einer der wichtigsten Wirtschaftstheoretiker und Führungscharaktere der damaligen Zeit. Bei einer anschließenden Fragerunde konnten auf Fragen Interessierter noch spezifischer eingegangen werden. Zum Mittag gab es frische Bockwürste, Brötchen und selbstgebackenen Kuchen.
Frisch gestärkt ging es mit einer Präsentation von Shana Vierheilig, Mitarbeiterin bei der Deutschen Bundesbank in Frankfurt, weiter. Sie teilte ihr fundiertes Wirtschaftswissen und erklärte alles rund um den Begriff Geldpolitik. Zum Abschluss durften die Schülerinnen und Schüler bei einem Work-Shop selbst den „neuen“ Leitzins der EZB (Europäische Zentralbank) festlegen und so ihr erlerntes Wissen direkt anwenden. Dabei wurde ihnen in unterschiedlichen Gruppen ein Szenario mit der jeweiligen finanziellen Lage präsentiert und anhand verschiedener Früh-, Präsenz- und Spätindikatoren mussten dann Entscheidungen getroffen werden. Gegen 15:30 Uhr ging es dann mit dem Bus wieder zurück zum GSG.
Ermöglicht wurde das Event von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung. „Insgesamt ein sehr gelungener Tag“, fand auch Dr. Johannes Salzig, ohne den das GSG an diesem einmaligen Erlebnis nicht hätte teilnehmen können.
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Text: Sebastian Buschmann
Fotos: Dr. Johannes Salzig
Übergabe eines Klimakoffers an das GSG
Am 22.05.2023 besuchten Herr Siegel und Herr Pilz als Vertreter des Gustav-Stresemann-Gymnasiums eine Veranstaltung zum Thema „Klimaneutrales Waldeck-Frankenberg“.
Der Schulträger möchte im Bereich der Bildung einen Impuls setzen und spendete den Schulen des Landkreises jeweils einen Klimakoffer.
Der Klimakoffer stellt passendes Unterrichtsmaterial zur Verfügung, um die naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels zu verstehen. Wissenschaftliche Hintergründe und Folgen des Klimawandels können mit den Experimenten des Klimakoffers für Schülerinnen und Schüler experimentell erfahrbar gemacht werden. Mit relativ einfachen Aufbauten können damit, von der Absorption von Wärmestrahlung durch CO2, über den Albedo-Effekt, bis hin zur Versauerung der Meere, verschiedene naturwissenschaftliche Zusammenhänge in Schülerexpementen untersucht werden.
Initiiert wurde der Klimakoffer von Frau Dr. Scorza-Lesch, Fakultät der Physik der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Die Übergabe des Klimakoffers wurde begleitet durch einen beeindruckenden Vortrag „Die Erde 2023: Kippt nun alles?“ des bekannten deutschen Astrophysikers und ZDF-Experten, Herrn Prof. Dr. Harald Lesch, der uns einmal mehr unmissverständlich aufgezeigt hat, in welch besorgniserregender Lage wir uns befinden.
Herr Siegel hat schon angekündigt, dass der Klimakoffer demnächst in der Nachhaltigkeits AG und im Physikunterricht der Klassen 10 zum Einsatz kommen wird.
(Daniel Pilz)
GSG ist Spendenpartner von dm – jetzt abstimmen!
Das Gustav-Stresemann-Gymnasium wurde als UNESCO-Projektschule vom dm-Drogeriemarkt Bad Wildungen im Rahmen der dm-Zukunftsinitiative als Spendenpartner ausgewählt. dm hatte sich in der Vergangenheit bereits an der Finanzierung der schuleigenen Klimastation beteiligt und unterstützt unsere Schule jetzt bei der Realisierung eines klimafreundlichen Schulhofes mit einem Schulgarten.
Wir freuen uns über jede Stimme, die im dm-Markt in bad Wildungen für unser Projekt abgegeben wird! Eine Teilnahme ist bis zum 31.05.2023 möglich.
Das im dm-Markt ausgestellte Plakat ist hier zu sehen: Plakat dm
Was springt denn da?
Wenn in der Stadt Bäume mit Hohlräumen gefällt werden müssen, weil Sicherheit natürlich vorgeht, was passiert dann mit den Vögeln? Es werden immer weniger, weil trotz vorhandener Bäume Nistmöglichkeiten fehlen. Dass dies für den Schutz der Arten nicht hinnehmbar ist, ist klar. Und der NABU kümmert sich genau um solch eine wichtige Angelegenheit. Er hängt Nistmöglichkeiten auf. Doch diese müssen auch gewartet werden, und da kam die Klasse 7d des GSG von Frau Manuela Salzig ins Spiel.
Geführt durch Madeleine Hohlstamm und Bernd Hannover inspizierten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7d zusammen mit Katja Bender und Manuela Salzig die unterschiedlichsten Nistkastentypen und reinigten diese anschließend. Dabei wurden viele der Schülerinnen und Schüler immer wieder überrascht. So lag in einem Nistkasten ein verwester Vogel, der sich offenbar noch zum Bebrüten auf sein Nest gerettet hatte, in einem anderen fand sich ein filigran geformtes, verlassenes Hornissennest. Sie größte Aufmerksamkeit erhielt allerdings eine Maus, die sich in einem gewagten Hechtsprung vor dem Reinigungstrupp rettete und an den Schülern vorbei in die Büsche sprang.
Insgesamt wurde für alle deutlich, wie wichtig die Aufgabe des NABU ist und wie unverzichtbar das Ehrenamt in unserer Gesellschaft ist. Zur Verbesserung der Ernährungssituation der Vögel hat die Klasse 7d anschließend noch Futterhilfen hergestellt, um den Tieren im Winter Fett und Energie zu liefern. Zum Schluss wurden die Futterhilfen auf dem Schulhof aufgestellt.
Text und Fotos: Manuela Salzig
Menschenrechte – jeden Tag!
Am 10. Dezember eines jeden Jahres wird der Tag der Menschenrechte gefeiert und an die Unterzeichnung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte erinnert. Doch nicht nur an diesem Tag sollten Menschenrechte eine Rolle spielen – sie sind universell und immer aktuell. Aus diesem Grund haben sich am GSG unterschiedlichste Klassen vertiefend mit Menschenrechtsverletzungen weltweit, der Todesstrafe, Positionen von Philosophen und der Politik befasst. Neben kreativen Zeichnungen zu den Menschenrechtsartikeln der Unterstufe und wissenschaftlichen Plakaten der Mittel- und Oberstufe nahmen zahlreiche Schülerinnen und Schülern am Amnesty Briefmarathon teil und präsentierten ihre Arbeitsergebnisse der Schulgemeinde im Rahmen einer mehrwöchigen Ausstellung.
Text und Foto: Manuela Salzig
Digitales Denkmal für die Opfer von nationalsozialistischer Verfolgung: PoWi-OK beteiligt sich an der Initiative „#everynamecounts“
Auch in diesem Jahr beteiligte sich das Gustav-Stresemann-Gymnasium wieder an der Initiative „#everynamecounts“ der Arolsen Archives, die es sich zum Ziel gesetzt hat, den Opfern und Überlebenden der nationalsozialistischen Herrschaft ein digitales Denkmal zu errichten.
Nach einer kurzen inhaltlichen und methodischen Einführung durch den UNESCo-Schulkoordinator Herrn Dr. Salzig begannen die Schülerinnen und Schüler des PoWi-Orientierungskurses der E-Phase, Namen und Daten von NS-Opfern zu erfassen. Zuvor konnten sie wählen, ob sie sich eher mit dem Themenfeld #Gefangenschaft, #Vernichtung #Konzentrationslager, #Verfolgung oder #Flucht, #Familie, #Schutzorganisationen, #Suche beschäftigen wollten.
Schnell entwickelten sich die beteiligten Schülerinnen und Schüler zu regelrechten Experten bei der Auswertung der Dokumente, tauschten sich untereinander aus, wenn sie den Namen oder den Wohnort eines Häftlings nicht richtig lesen konnten, oder nutzten Suchmaschinen, um Abkürzungen zu entschlüsseln. So konnten pro Person innerhalb einer guten Stunde bis zu 20 Dokumente ausgewertet werden. Damit konnte der PoWi-OK einen messbaren Beitrag zu dem fortlaufenden Projekt leisten und sich im Rahmen der aktiven Auseinandersetzung mit der Vergangenheit für Demokratie, Vielfalt und Menschenrechte einsetzen.
Text und Fotos: Dr. Johannes Salzig
Energiewende im Unterricht – Planspiel in der E-Phase zu den Themen Photovoltaik und Windkraft
Das Land Hessen hat das Ziel, bis 2045 Strom und Wärme allein aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Die aktuellen politischen Entwicklungen verstärken die Notwendigkeit dieses Ziels eindrucksvoll. Doch wie können wir dieses Ziel in Hessen erreichen? Eine Herausforderung für uns alle!
Mit zwei speziell konzipierten Planspielen für den Einsatz an hessischen Schulen haben die CIVIC GmbH – Institut für internationale Bildung und die LEA LandesEnergieAgentur Hessen GmbH, finanziert durch das Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, ein Angebot zum Einsatz im Unterricht geschaffen, um diese Diskussion zu bereichern.
So boten sie Mitte Dezember 2022 den Schülerinnen und Schülern der E-Phase des Gustav-Stresemann-Gymnasiums die Möglichkeit, die wichtigen Themen Photovoltaik und Windkraft als energietechnisches und -politisches Feld auf interaktive und zugleich herausfordernde Weise im Unterricht näher kennenzulernen.
Die Szenarien der Planspiele sind auf kommunaler Ebene angesiedelt und befassen sich mit alltäglichen Herausforderungen von Entscheidungsprozessen zur Investition in erneuerbare Energien vor Ort. Die Planspiele haben einen fiktionalen Charakter auf Grundlage realer Diskussionen und Entscheidungsverfahren im Land Hessen zu den Themen Photovoltaik und Windkraft.
Der nachfolgende Bericht wurde von einer teilnehmenden Schülerin verfasst.
Im Rahmen eines vom UNESCO-Schulkoordinator Herrn Dr. Salzig organisierten Projekttages haben sich die Schüler und Schülerinnen der 11. Klasse mit dem Thema „Windenergie“ beschäftigt. Das Planspiel befasste sich mit der Frage „Sollten in Windigstadt Windräder gebaut werden?“
Zuerst wurde ein kurzes Quiz über das Allgemeinwissen zur Windenergie abgefragt. Danach begannen die Schüler und Schülerinnen mit dem Planspiel, sie wurden zu Bürgern und Bürgerinnen in Windigstadt. Das fiktive Windigstadt ist eine hessische Kleinstadt, die stark am Ausbau einer klimafreundlichen Energieversorgung interessiert ist. Demnächst steht die Sitzung des Gemeinderates bevor, der die Entscheidung treffen wird.
Daraufhin wurden alle in Gruppen gelost, es gab 5 Parteien und 5 Bürgerinitiativen, dazu zählten ein Forschungsinstitut, ein Touristenverband und eine Werbegemeinschaft. Zu den Parteien zählten die „Bürger von Windigstadt“, „Grünes Windigstadt“, „Die Sozialen“, „Liberales Windigstadt“ und „Unsere Heimat“. Zu den Bürgerinitiativen gehörten „Wir wider Wind“, „Institut für nachhaltige Energie“, „Blümchen & Bienen“, „Die Perfekte Brise“ und der „Handelsverband WIS“. Nachdem sich die Parteien und die Bürgerinitiativen in den eigenen Gruppen ausgetauscht hatten über deren eigene Ansichten bezüglich des Bauens von Windrädern und über die allgemeine Ansicht der Parteien, ging es in der Sitzung des Gemeinderates um die Entscheidung, ob in Windigstadt Windräder gebaut werden. Es wurde eine offene Diskussion geführt, in der alle Ihre Standpunkte äußern und mit Argumenten gestützt werden können. Weiterhin konnten die anderen Bürger und Bürgerinnen zu den Argumenten Fragen, Einwände und Gegenargumente liefern.
Ebenfalls wurden generelle Fragen geklärt, wie z. B., wohin die Windräder gebaut werden sollten, da es gesetzliche Vorgaben dafür gab, wie beispielsweise Abstandsregelungen, aber auch Fragen zu den entstehenden Kosten.
Am Ende stimmten die Parteien über all diese Fragen ab und kamen zu dem Ergebnis, dass Windräder mit absoluter Mehrheit in Windigstadt gebaut werden.
Das Planspiel sollte uns mehr über Windenergie lehren und wie man diese effektiv nutzen kann. Ebenfalls sollte es unsere Interessen bezüglich Windenergie wecken, sodass wir uns in Zukunft weiterhin mit erneuerbaren Energien beschäftigen.
Bericht: Paula Braun
Fotos: Julia Roth
Hier geht es zu einem Zeitungsartikel, den die an dem Planspiel beteiligte Schülerin Luisa Schreiber erarbeitet hat: Windigstadt Aktuelle
Einladung zum Aktionstag „Interkulturelle Woche“ am 29. September 2022: Buntes Programm am GSG
#offen geht – so heißt das Motto der Interkulturellen Woche 2022, die in dieser Woche in Bad Wildungen mit einem vielfältigen Programm stattfindet. Das Ziel dieser Veranstaltung, die zum 47. Mal stattfindet, ist, auf Menschenrechte, gesellschaftlichen Zusammenhalt und Demokratie aufmerksam zu machen sich gegen jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu stellen.
Als anerkannte und zertifizierte UNESCO-Projektschule (Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage) ist es für das Gustav-Stresemann-Gymnasium eine Freude und Selbstverständlichkeit, aktiv mit Projekten und Aktionen an der Interkulturellen Woche 2022 teilzunehmen.
Mit einem „Tag der offenen Tür“ lädt die Schulgemeinschaft des GSG am Donnerstag, den 29.9.22 ab 13:30 Uhr in die Stresemannstraße ein. Ein Organisationsteam, unter der Leitung von Neveda Yilmaz und Sarah Bernhardt, beide verantwortlich für die Intensivklassen des GSG, hat ein buntes, interkulturelles Programm aus Aktionen, Präsentationen und Aufführungen zusammengestellt. Lehrkräfte, die Schulleitung, Schülerinnen und Schüler, aber auch die Elternschaft unter der Leitung der Schulelternbeiratsvorsitzenden Kerstin Lidgett haben mit vielen Ideen die Veranstaltung gemeinschaftlich geplant und gestaltet.
„Mit diesem Aktionstag wird von der gesamten Schulgemeinschaft klar Stellung bezogen für Offenheit, Integrität, Toleranz sowie Vielfalt und vor allem gegen Ausgrenzung sowie Rassismus.“, so die Elternbeiratsvorsitzende. „Als UNESCO Projektschule stehen wir für Toleranz und kulturelle Vielfalt. Die vielen unterschiedlichen Nationen, aus denen unserer Schülerinnen und Schüler kommen, machen unsere Schule bunt, facettenreich und unser Schulleben zeigt, wie harmonisch viele Kulturen miteinander leben und lernen können“, ergänzt Neveda Yilmaz.
Das Programm ist vielversprechend: Ausstellungen und Begegnungsräume, Aufführungen, Gesprächsrunden, Kulinarisches aus aller Welt, Kreatives, Informatives – auch das „Dschungelbuch“ ist mit von der Partie. Zum Abschluss des Nachmittages wird um 16:30 Uhr das Theaterstück „I can´t breathe“ von der Theater AG aufgeführt. Alle Einnahmen und Spenden von diesem Tag werden zur „Kulturellen Teilhabe“ für bedürftige Schülerinnen und Schüler verwendet. Alle sind herzlich eingeladen, in das Gustav-Stresemann-Gymnasium zu kommen. Der Eintritt ist frei!
Das Programm ist hier zu finden: Übersicht der Aktionen am GSG 29.09.
Weitere Informationen unter folgendem Link: Tag der offenen Tür am GSG.
KL/27922
DialogP: die Brücke zwischen Jugend und Politik … auch am GSG!
„DialogP ist ein gutes Mittel gegen Politikverdrossenheit. Von der DialogP-Veranstaltung waren die Schüler*innen begeistert und fühlten sich auf Augenhöhe mit den Abgeordneten ernst genommen“, so lautete der Kommentar der Oderbruch-Oberschule Neutrebbin in Brandenburg. Tatsächlich zeigte sich diese Begeisterung auch seitens der Schüler der 10. Jahrgangsstufe des Gustav-Stresemann-Gymnasiums sowie ihrer betreuenden PoWi-Lehrer Frau Rubis, Herrn Trevisan und Herrn Dr. Salzig, der diese Veranstaltung auch leitete.
Am 18.07.2022 wurde die Wandelhalle von politischen Diskussionen förmlich belebt. Im Zuge des PoWi-Unterrichts bietet Kumulus e.V. die Veranstaltung DialogP an, um eine Brücke zwischen Jugend und Politik zu bauen. Dazu wurden die hessischen Landtagsabgeordneten Heide Scheuch-Paschkewitz (Die Linke), Dr. Daniela Sommer (SPD), Claudia Ravensburg (CDU), Claudia Papst-Dippel (AfD), Wiebke Knell (FDP) und Daniel May (Grüne) nach Bad Wildungen eingeladen.
Obwohl die Schüler eine mehr oder weniger interessante Veranstaltung erwarteten, stellten sie schon während der Diskussionszeit mit den Politikern fest, dass es ihnen doch Spaß macht, sich die verschiedenen Meinungen über ihre Themen anzuhören und darüber zu diskutieren. Denn die Argumentationen der einzelnen Politiker schienen sehr unterschiedlich ausgefallen zu sein. Dieser direkte Austausch von Meinungen gefiel den Schülerinnen und Schülern am meisten. Jedoch bestätigten viele, einschließlich der Politiker, dass die Diskussionszeit schon viel zu knapp war. Gerne hätten sie sich mehr Zeit gewünscht, um die einzelnen Aspekte detaillierter zu erklären und mehr Fragen zu beantworten.
Trotzdem war es für die Zehntklässler, für ihre Lehrer und sicherlich auch für die Abgeordneten eine bereichernde Erfahrung. Denn diese Veranstaltung hält, was sie verspricht: eine Brücke zwischen Jugend und Politik zu bauen.
Text: Samya Arab
Fotos: Presseteam
„Die Waffen nieder!“ – Bertha-von-Suttner-Friedensprojekt
Dem Selbstverständnis des Gustav-Stresemann-Gymnasiums als UNESCO-Projektschule und „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ entsprechend, ist ein Religionskurs der Jahrgangsstufe 10 dem Aufruf der Deutschen Friedensgesellschaft gefolgt und hat sich an dem diesjährigen Friedensprojekt „Die Waffen nieder!“ beteiligt.
Ausgehend von dem programmatischen Weltbestseller der Schriftstellerin, Nobelpreisträgerin und Friedensaktivistin Bertha von Suttner sind die teilnehmenden Schulen dazu aufgerufen gewesen, sich in methodisch und medial vielfältigen Projekten nicht nur mit dem Pazifismus, der Kriegsproblematik und den Schrecken des Krieges, sondern auch mit den jeweiligen Motiven und Handlungsoptionen auseinanderzusetzen.
In diesem Kontext haben die Schülerinnen und Schüler des Kurses von Herrn Heise in verschiedenen Projekten exemplarisch historische Bezüge von Krieg und Frieden u.a. in Form einer filmischen Biografie und eines fiktiven Interviews mit Bertha von Suttner erarbeitet. Ein weiteres Themenfeld haben die vielfältig motivierten Erscheinungsformen von Rassismus und Antisemitismus früher und heute gebildet. Zudem haben sich die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer auch mit gegenwärtigen Problemfeldern wie dem Rechtspopulismus auseinandergesetzt und anhand eines Podcasts über Stolpersteine oder eines Videobeitrages zu gegenwärtigen Friedensprojekten mögliche Lösungsperspektiven aufgezeigt.
Das von Luca Dressler und Katharina Pfeil organisierte Interview mit einer aus Syrien geflüchteten Mitschülerin hat für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Religionskurses und des daran teilnehmenden Ethikkurses von Frau Rubis die existenziellen biografischen Auswirkungen von Kriegs- und Friedenserlebnissen sehr anschaulich gemacht.
Im Rahmen einer interaktiven Ausstellung dreier Projektgruppen hatten am 19. Juli 2022 schließlich auch andere Kurse und Klassen des GSG die Gelegenheit, sich von Alicia Barth, Damian Deist oder Felix Homberger über die Positionen zu Waffenlieferungen, von Michelle Hesse und Amelie Kluth über Friedensprojekte und -initiativen oder von Jeannine Gill und Felix Hessler über die Erscheinungsformen von Rassismus informieren bzw. anhand eines eigenen künstlerischen Beitrages dafür sensibilisieren zu lassen. Dabei haben die Plakat-, Video- und künstlerischen Ergebnisse anschaulich widergespiegelt, wie vielfältig Rassismus und Frieden sein können.
Und nicht zuletzt ist im Spannungsfeld verschiedener politischer, ethischer und religiöser Positionen zu den Rüstungsexporten deutlich geworden, dass die Wege zum Frieden oft sehr herausfordernd sind und keineswegs immer gradlinig verlaufen.
Text und Fotos: Christoph Heise
Besuch von Armin Schwarz am Gustav-Stresemann-Gymnasium
Anlässlich des diesjährigen EU-Projekttages nahm der CDU-Bundestagsabgeordnete und ehemalige Lehrer des GSG, Armin Schwarz, an einer Podiumsdiskussion mit den Schülerinnen und Schülern der E-Phase teil. Der Austausch zwischen Herrn Schwarz und den Lernenden fokussierte sich vor allem auf den völkerrechtswidrigen Einmarsch Russlands in die Ukraine, sowie auf die Modernisierung der Bundeswehr, da Herr Schwarz Mitglied des Verteidigungsausschusses ist.
Die Veranstaltung begann mit einem interessanten und aufschlussreichen Vortrag des Abgeordneten zur aktuellen Situation in der Ukraine. Dabei betonte Schwarz, dass Europa infolge des russischen Angriffskrieges so eng wie schon lange nicht mehr zusammengerückt sei und dass Europa und das westliche Bündnis „geschlossen stark“ auf die Aggression Russlands reagiert habe. Diese Einigkeit gelte es zu bewahren. Nur so könne man den Aggressor in die Schranken weisen.
Nach dem Eröffnungsvortrag hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit selbst Fragen zu stellen, die zuvor in den PoWi-Kursen gemeinsam formuliert wurden. Herr Schwarz beantwortete die Fragen sehr ausführlich und erläuterte die wichtigsten Zusammenhänge. Entsprechende Fragen waren u.a. wieso die Bundeswehr unter einer CDU-Regierung lange vernachlässigt wurde und weshalb sich die Bundesrepublik in der Vergangenheit so sehr von anderen Ländern in Fragen der Rohstoffversorgung abhängig gemacht hat? Dabei räumte der CDU-Politiker auch durchaus Fehler der vorherigen CDU-geführten Bundesregierung ein und sprach selbstkritisch über vergangene politische Entscheidungen, die natürlich im Kompromiss mit dem Koalitionspartner getroffen wurden.
Nach dem 90-minütigen, anspruchsvollen und facettenreichen Austausch über die aktuellen sicherheits- und außenpolitischen Herausforderungen der derzeitigen Krise wurde Herr Schwarz mit den dankenden Worten von Herrn Dr. Salzig und der Schülerinnen und Schülern verabschiedet.
Text: Nico Walter
Fotos: Herr Dr. Salzig
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Hintergrund: Das Gustav-Stresemann-Gymnasium ist anerkannte UNESCO-Projektschule und Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, weshalb bei uns Demokratiebildung und Menschenrechtserziehung im Unterricht wie auch in außerschulischen Aktivitäten ein besonderer Stellenwert beigemessen wird.
Dazu zählt auch der jährlich stattfindende EU-Projekttag, zu dem wir u.a. Politikerinnen und Politiker der im hessischen Landtag vertretenen Parteien zu Diskussionsrunden mit Schülerinnen und Schüler einladen.
In diesem Jahr wurde die Veranstaltung von den PoWi-Kursen der E-Phase von Frau Riemann, Herrn Spiegelberg und Herrn Trevisan vorbereitet und gestaltet. Die Begrüßung und thematische Hinführung erfolgte durch Schulleiterin Iris Blum, die Gesamtorganisation oblag dem Fachvorsitzenden Politik & Wirtschaft, Herrn Dr. Salzig.
Gemeinsame Verurteilung des Angriffs auf die Ukraine durch die UNESCO-Kommissionen Europas und darüber hinaus
Kommissionen aus über 25 Staaten unterzeichnen Erklärung (s. https://www.unesco.de/presse/pressemitteilungen/gemeinsame-verurteilung-angriff-ukraine-unesco-kommissionen-europas)
Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine äußern sich erstmals die UNESCO-Kommissionen von über 25 Staaten gemeinsam. Die folgende Stellungnahme ist abgestimmt zwischen den UNESCO-Kommissionen von Albanien, Andorra, Belgien (Flandern), Bulgarien, Deutschland, Estland, Färöer, Finnland, Frankreich, Island, Italien, Kanada, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Schweden, Schweiz, Türkei, Ungarn und dem Vereinigten Königreich. Es wird erwartet, dass sich weitere UNESCO-Kommissionen der Stellungnahme anschließen.
„Die jüngsten Ereignisse stellen einen Wendepunkt für die Ukraine, Europa und die ganze Welt dar.
Die UNESCO-Kommissionen Europas (und darüber hinaus) verurteilen den Angriff der Russischen Föderation auf die Ukraine auf das Schärfste. Wir bringen unsere Solidarität mit den Einwohnerinnen und Einwohnern der Ukraine zum Ausdruck, einschließlich der Journalistinnen und Journalisten, die aus dem Kriegsgebiet berichten, sowie mit den Lehrkräften, Studierenden und Schülerinnen und Schülern, die das Recht auf Bildung in Frieden haben. Wir unterstützen nachdrücklich unsere Partner, die sich für die Ziele und Werte der UNESCO in der Ukraine und darüber hinaus einsetzen.
Am 24. Februar rief die UNESCO zur Achtung des humanitären Völkerrechts auf. Sie forderte insbesondere die Wahrung der Informationsfreiheit, den Schutz von Medienschaffenden und die Einhaltung der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten. Insgesamt sieben UNESCO-Welterbestätten befinden sich in der Ukraine. Nach der jüngsten Eskalation der Gewalt forderte der UN-Generalsekretär António Guterres den russischen Präsidenten auf, seine Truppen aus der Ukraine abzuziehen.“
The National Commissions for UNESCO of Europe (and beyond) condemn the attack on Ukraine
Recent events mark a watershed for Ukraine, Europe and the whole world.
The National Commissions for UNESCO of Europe (and beyond) condemn the attack on Ukraine by the Russian Federation in the strongest terms. We express our solidarity with the people of Ukraine, which includes the journalists covering the conflict zone, and the teachers, educators, students and pupils who have the right to be educated in peace. We fully support our partners who advocate for UNESCO’s goals and values in Ukraine and beyond.
On 24 February, UNESCO called for the respect of international humanitarian law. Specifically, it called for the preservation of freedom of information, the protection of media professionals and to respect the Hague Convention for the Protection of Cultural Property in the Event of Armed Conflict. A total of seven UNESCO World Heritage sites are located in Ukraine. Following the recent escalation of violence, the UN Secretary General Mr. António Guterres asked the Russian President to withdraw his troops from Ukraine.
Національні комісії у справах ЮНЕСКО Європи (та інших країн) засуджують напад на Україну
Останні події знаменують переломний момент для України, Європи та всього світу.
Національні комісії у справах ЮНЕСКО Європи (та інших країн) найрішучіше засуджують напад Російської Федерації на Україну. Ми висловлюємо свою солідарність з народом України, включаючи журналістів, які висвітлюють зону війни, вчителів, вихователів, студентів та учнів, які мають право на освіту в мирі. Ми повністю підтримуємо наших партнерів, які виступають за цілі та цінності ЮНЕСКО в Україні та за її межами.
24 лютого ЮНЕСКО закликало до поваги міжнародного гуманітарного права. Зокрема, національні комісії у справах ЮНЕСКО Європи (та інших країн) закликали до збереження свободи інформації, захисту працівників ЗМІ та дотримання Гаазької конвенції про захист культурних цінностей.
Verurteilung des Angriffs auf die Ukraine – Erklärung der Deutschen UNESCO-Kommission
Erklärung des Generalsekretärs Roman Luckscheiter (abrufbar unter https://www.unesco.de/presse/pressemitteilungen/deutsche-unesco-kommission-verurteilt-angriff-auf-die-ukraine)
Die Deutsche UNESCO-Kommission verurteilt den Angriff der Russischen Föderation auf die Ukraine. Hierzu erklärt der Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission Roman Luckscheiter:
„Der heutige Tag bedeutet eine Zäsur für die Ukraine, Europa und die ganze Welt. Unsere Sorge gilt den Menschen im Land, die um ihre Sicherheit fürchten, den Journalistinnen und Journalisten, die aus dem Konfliktgebiet berichten, den Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Erziehern, die ein Recht auf Bildung in Frieden haben. Unsere volle Solidarität gilt auch unseren Partnern, die sich für die Ziele und Werte der UNESCO in der Ukraine und darüber hinaus einsetzen.“
In Paris äußerte die UNESCO ihre Besorgnis über die laufenden Militäroperationen. Sie fordert die Einhaltung des humanitären Völkerrechts. Insbesondere seien die freie Berichterstattung zu wahren, Medienschaffende zu schützen und das Haager Übereinkommen zum Schutz von Kulturgütern in bewaffneten Konflikten einzuhalten. Insgesamt sieben UNESCO-Welterbestätten befinden sich in der Ukraine. Angesichts der eskalierenden Gewalt appellierte UN-Generalsekretär António Guterres bereits heute Morgen an Russlands Präsidenten Wladimir Putin, seine Truppen aus der Ukraine zurückzuziehen.
Geschichts-OK gedenkt Opfern nationalsozialistischer Verfolgung
Im Umfeld des Internationalen Holocaust-Gedenktages am 27. Januar haben sich die sechzehn Schülerinnen und Schüler des Geschichts-Orientierungskurses der E-Phase unter der Leitung von Herrn Dr. Salzig mit den Opfern nationalsozialistischer Verfolgung beschäftigt. Im Anschluss an die Rezeption des historischen Spielfilms „Die Wannseekonferenz“ beteiligte sich der Kurs an einer „Challenge“ der Arolsen Archives. Konkret ging es darum, im Rahmen der Initiative #everynamecounts in dem Zeitraum vom 26.01., 18:00 Uhr, bis zum 28.01.22, 18:00 Uhr, weltweit 20.000 Dokumente über Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung zu indizieren. Dazu haben die Schülerinnen und Schüler des Gustav-Stresemann-Gymnasiums einen wichtigen Beitrag geleistet und dabei geholfen, ein digitales Denkmal zu errichten, damit sich auch zukünftige Generationen an die Namen und Identitäten der Opfer erinnern. Zu der Initiative und Mitwirkungsmöglichkeiten geht es hier: https://enc.arolsen-archives.org/ueber-everynamecounts/
Zum Abschluss der Mitwirkung an dieser Initiative setzten die OK-Schülerinnen und Schüler noch ein weiteres sichtbares Zeichen gegen jede Form von Antisemitismus, Völkermord, Hass und Fremdenfeindlichkeit, indem sie sich an der Kampagne des Jüdischen Weltkongresses mit dem Titel #WeRemember beteiligten.
Als anerkannte UNESCO-Projektschule und als Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage ist es der Schulgemeinde des Gustav-Stresemann-Gymnasiums ein wichtiges Anliegen, gemeinsam gegen jede Form von Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung einzustehen und im Sinne einer aktiven, handlungsorientierten Demokratiebildung und einer projektbetonten Menschenrechtserziehung Aktionen zu initiieren, Veranstaltungen durchzuführen und Expertenvorträge abzuhalten.
Antisemitismus früher und heute – Vortrag von Richard Oppenheimer am 11. November 2021
Bereits zum zweiten Mal hat der 71jährige Richard Oppenheimer aus den USA das GSG besucht, um über die tragische Geschichte seiner Familie, die ursprünglich aus Bad Wildungen kommt, zu berichten. Den Vortrag mit anschließender Fragerunde verfolgten 40 Schüler und Schülerinnen der Einführungsphase der Oberstufe im Musischen Pavillon.
Seine Mutter Erika Mannheimer lebte mit ihren Eltern und den Geschwistern in der Lindenstraße 12 in Bad Wildungen. Sie wurden 1939, wie die anderen Wildunger Juden, die nicht rechtzeitig nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten ausgewandert oder geflüchtet waren, nach Kassel zwangsumgesiedelt. 1941 wurde die Familie in das Getto Riga deportiert, wo mehrere Familienmitglieder ermordet wurden.
Nur Erika Mannheimer und ihre Mutter Lina überlebten die vierjährige Zwangsarbeit und Haft in verschieden Lagern in Osteuropa. Nach der Befreiung durch die Russen im Januar 1945 kehrten sie nach dem Kriegsende in ihre Heimat Bad Wildungen zurück, entschieden sich aber 1946 in die USA auszuwandern, da sie für sich im Land der Täter keine Perspektive mehr sahen.
Richard Oppenheimer, der 1950 geboren wurde, erfuhr von der vierjährigen Odyssee seiner Mutter erst nach deren Tod, als er ihren Nachlass ordnete. Seit 2006 forscht er nun zur Familiengeschichte der Mannheimers in Bad Wildungen, u.a. in den deutschen Archiven und den ehemaligen Lagern in Osteuropa, um Licht in das dunkle Kapitel der Familiengeschichte zu bringen. Von diesen Ergebnissen berichtete er den Anwesenden.
In der anschließenden Fragerunde konnten die Schülerinnen und Schüler erfahren, dass Herr Oppenheimer zur Zeit versucht, den Aufenthaltsort seiner 1944 in Riga ermordeten Tante Margarete und Cousine Lane für die Jahre 1939 bis 1941 zu ermitteln, was sich als sehr schwer erweist, da viele Dokumente in den Kriegsjahren verlorengegangen seien. Eine besondere Nachricht war, dass Herr Oppenheimer neben der amerikanischen Staatsbürgerschaft nun auch die deutsche besitzt. Hintergrund dafür ist Herrn Oppenheimers Vermutung, dass sich durch eine eventuelle zweite Amtszeit Donald Trumps die politische Situation in den USA verschlechtern und der Antisemitismus zunehmen werde. Falls dies Eintritt möchte er nach Deutschland emigrieren.
Jubiläumsveranstaltung zu „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ am Gustav-Stresemann-Gymnasium
Was haben ein elfjähriger Junge, ein älterer Mann mit Baseballkappe und ein siebzehnjähriges Mädchen gemeinsam – abgesehen davon, dass sie Menschen und deutsche Staatsbürger sind? Alle drei wurden aufgrund ihrer Religion, dem Judentum, bereits öffentlich diskriminiert oder leben in ständiger Angst davor. Es handelt sich hier um Antisemitismus, einem Phänomen, das nach einer Definition des unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus alle Einstellungen und Verhaltensweisen meint, die den als Juden wahrgenommenen Einzelpersonen, Gruppen oder Institutionen aufgrund dieser Zugehörigkeit negative Eigenschaften unterstellen.
Mit diesem Problem wurden am Donnerstag, dem 04.11.2021 Schüler*innen der Q1 und Q3 des Gustav-Stresemann-Gymnasiums konfrontiert. Die Gesellschaft für Sicherheitspolitik sowie die Friedrich-Naumann-Stiftung organisierten unter der Leiterin des gesellschaftswissenschaftlichen Fachbereichs am GSG, Anja Henke, die Veranstaltung „Jüdisches Leben in Deutschland – Gestern und Heute“ im Rahmen der Feierlichkeiten zum Jubiläum „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Dafür machten sich die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Kassel, Ilana Katz, sowie die Studentin und Präsidentin des Verbandes Jüdischer Studierender Hessen (VJSH), Tamara Ikhaev, auf den Weg nach Bad Wildungen. Die Veranstaltung wurde moderiert von Meinhard Schmidt-Degenhard.
Die Referenten freuten sich, über ihre Erfahrungen berichten zu können und erzählten von persönlichen Erlebnissen. Auch davon, dass Antisemitismus in den letzten zwei bis drei Jahren aggressiver geworden sei. Daher würden sich viele Juden aus Sorge vor Anfeindungen und Angriffen nicht trauen, religiösen Schmuck oder die Kippa in der Öffentlichkeit zu tragen. Mitmenschen würden zum Beispiel das Tragen der Kippa oft als Provokation auffassen. Auch in Schulen, die eigentlich einen geschützten Raum darstellen sollen, werden jüdische Kinder und Jugendliche teilweise mit antisemischen Vorfällen konfrontiert. Beispielsweise bekam eine siebzehnjährige Schülerin in der Pause einen Zettel auf den Tisch gelegt mit der Aufschrift: „Magst du Zyklon B? Willst du es einatmen?“
Aus Sorge vor noch mehr unerwünschter Aufmerksamkeit und dem Gefühl, anders zu sein und anders wahrgenommen zu werden, würden die meisten Menschen – Kinder wie Erwachsene – solche Anfeindungen ignorieren oder übergehen. Besonders in der Schule sei es problematisch, dass das Thema Juden in Deutschland nur im Religions- oder Geschichtsunterricht, entweder in Bezug auf den Zweiten Weltkrieg, den Holocaust oder die Anfangszeit des jüdischen Glaubens, angesprochen werde. Daraus etabliere sich oftmals der Gedanke bei Schülerinnen und Schülern, dass es heutzutage gar kein jüdisches Leben mehr gebe. Durch eine solche gleichsam exotische Wahrnehmung des Judentums könne die Gefahr bestehen, dass sich auch Angst vor dem Fremden entwickelt, wie den Schüler*innen berichtet wurde.
Die Grenze zwischen Scherz und beginnenden antisemitistischen Bemerkungen würde sehr schnell verschwimmen. Ebenso werde oft nicht zwischen der Kritik an der israelischen Politik und dem Judentum differenziert. Oft würden die Geschehnisse im Nahen Osten pauschal mit Juden in Verbindung gebracht, wodurch Jüdinnen und Juden sich in einem ständigen Rechtfertigungszwang sähen.
Am Ende wurde die Frage gestellt, was die beiden Gäste sich für ihre Zukunft wünschen würden. Sie waren sich einig, dass sie in Deutschland bleiben möchten und sich dort sicher fühlen wollen, sodass ihre Kinder und Kindeskinder dort ebenfalls in Frieden leben können. Ein Wunsch, der sicher allen Menschen in Deutschland gemeinsam ist! Damit dieser Wunsch wahr werden kann, sind alle gesellschaftlichen und politischen Akteure gleichermaßen gefordert. Es gilt im Rahmen der Werteordnung des Grundgesetzes Vielfalt nicht nur zuzulassen, sondern auch anzuerkennen. Es geht um Integration, nicht um Anpassung. Das ist eine ständige Aufgabe – nicht nur, aber eben auch – mit dem Fokus auf den Antisemitismus. Darin waren sich alle einig. Solange Synagogen, aber mitunter auch Moscheen oder Kirchen, polizeilichen Schutz benötigen, sind wir vom Ziel eines vorurteilsfreien und friedlichen Umgangs wohl noch ein Stück entfernt.
Einen Beitrag dazu kann die differenzierte Auseinandersetzung mit diesem Thema leisten. Unsere Generation wird die letzte Generation sein, die mit Zeitzeugen sprechen konnte, was eine große Verantwortung darstellt.
Abschließend lässt sich bilanzieren, dass es sich um eine gelungene und lehrreiche Veranstaltung handelte. Die Schüler*innen haben vieles mitnehmen können und wurden für das Thema Antisemitismus in Deutschland sensibilisiert.
Text: Maylin Ulrich
Fotos: Dr. Johannes Salzig
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Das Gustav-Stresemann-Gymnasium thematisiert das Jubiläum „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ als anerkannte UNESCO-Projektschule und als Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage im Rahmen verschiedener Veranstaltungen und Projekte. Dazu zählen z. B. eine Podiumsdiskussion mit einem Zeitzeugen, die Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen, Unterrichts- und AG-Vorhaben auf Grundlage einer UNESCO-Bilderbox zum jüdischen Leben in Deutschland uvm.
Generation Power-Gap – für wen wird in Deutschland Politik gemacht?
Der PoWi-LK der Q3 präsentierte einen Wahlprogramm-Check im Rahmen einer Onlineveranstaltung für Schülerinnen und Schüler, in der es um die Stärkung der gesellschaftspolitischen Vertretung junger Menschen ging.
Junge machen einen kleineren Anteil der Wählerschaft aus als Ältere. Sie gehen prozentual gesehen seltener wählen und sind in der Volksvertretung unterrepräsentiert. Was hat das für Auswirkungen auf ihre Möglichkeiten zur Mitbestimmung? Ist es in Ordnung, Staatsschulden und Umweltprobleme auf die nächste Generation abzuwälzen? Warum gab es keine Jugendbeteiligung in der Corona-Krise? Wussten Sie, dass jüngere Menschen in höherem Ausmaß von Armut bedroht sind und dass die sozialstaatlichen Ausgaben sich dennoch zugunsten der Älteren verschoben haben?
Kurz vor der Bundestagswahl beschäftigten sich rund 70 Teilnehmende im Rahmen der Onlineveranstaltung der Evangelischen Akademie Frankfurt und Hofgeismar mit der Frage, wie die gesellschaftspolitische Vertretung der Jungen gestärkt werden kann.
Den Anfang machte Moritz Piepel von der Generationen Stiftung. In seinem Impulsvortrag thematisierte er unter dem Titel „Mind the gap!“ politische Machtgefälle und Generationengerechtigkeit. In den Mittelpunkt seiner Überlegungen stellte Piepel das Generationen-Prinzip: „Berücksichtige in jeder Entscheidung die Auswirkung dieser Absicht auf die kommende siebte Generation. Kümmere Dich um das Wohlergehen aller Menschen und behalte immer nicht nur die heutige Generation, sondern auch die kommenden Generationen im Blick.“ Abschließend appellierte er an die junge Generation, wählen zu gehen und sich zu engagieren, und forderte Großeltern und Enkel gleichermaßen auf, miteinander im Gespräch zu bleiben.
Mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl präsentierten die 13 Schülerinnen und Schüler des Politik und Wirtschaft-Leistungskurses der Q3 vom Gustav-Stresemann-Gymnasium Bad Wildungen anschließend einen Wahlprogramm-Check, indem sie die Pläne aller sechs im Bundestag vertretenen Parteien unter besonderer Berücksichtigung von Themen, die für junge Menschen von Interesse sind, einer Analyse unterzogen. Dabei kamen sie im Hinblick auf die Frage, inwiefern es den Parteien gelingt, ein junges Publikum zu adressieren, zu unterschiedlichen Ergebnissen. Als wichtige Themen identifizierten die Lernenden insbesondere Digitalisierung, Bildung und Klimaschutz. Darüber hinaus analysierten sie den Auftritt der Parteien in den verschiedenen Social Media-Kanälen, schließlich spielt deren Medienpräsenz gerade für ein jüngeres Publikum im politischen Willensbildungsprozess eine immer zentralere Rolle.
Nach der Durchleuchtung der unterschiedlichen Zielsetzungen der Parteien bilanzierte die Schülerin Maylin Ullrich, dass sie alle beabsichtigen, Familien zu unterstützen und die Digitalisierung voranzutreiben. Auch hätten alle Parteien mittlerweile den Klimaschutz im Blick, was für die Schülerinnen und Schüler einen wesentlichen Fortschritt im Vergleich zu den vergangenen Jahren bedeute – lediglich die AfD lehne als einzige Partei den Klimaschutz ab. Positiv bewertete Maylin, dass die Parteien sich zunehmend aktiver auf den Social Media-Kanälen präsentieren. Dadurch zeigten sie jungen Leuten, dass Politik auch spannend sein kann und zu ihrem alltäglichen Leben gehört. Die Frage, ob Wahlprogramme heutzutage noch ein angemessenes Medium sind, um junge Menschen über die Ziele der Parteien zu informieren, beantwortete die Schülerin ablehnend, weil sie viel zu lang und kompliziert seien. Gleichwohl sei es der Referentin zufolge wichtig, dass Parteien ihre Forderungen & Ziele öffentlich darlegen, damit diejenigen, die wählen wollen, etwas hätten, woran sie sich halten könnten. Damit junge Erwachsene ihr Wahlrecht optimal ausüben können, schlug Maylin Ullrich vor, dass Parteien verstärkt auf kurze Videos und Podcasts setzen sollten, um über ihre Pläne zu informieren und die eigenen Ziele zu bewerben.
Im weiteren Verlauf der interaktiven Onlineveranstaltung, in der zwischendurch immer wieder die Meinungen und Ansichten der Teilnehmenden mithilfe von Echtzeit-Abstimmungen abgefragt wurden, ging Kati Sesterhenn vom Hessischen Jugendring der Frage nach, wie Jugendbeteiligung auf Landesebene gelingen kann. Katharina Liesenberg von dem Verein mehr als wählen schilderte abschließend die Erfahrungen, die im Kontext eines Frankfurter Projekts für mehr lokale Demokratie gemacht wurden.
Die Studienleiter der Evangelischen Akademie, Dr. Stina Kjellgren und Uwe Jakubczyk, zogen zum Schluss ein positives Fazit der Veranstaltung, in der Chancen politischer Partizipation für junge Erwachsene aufgezeigt und im Hinblick auf die anstehende Bundestagswahl auch Orientierungsmöglichkeiten und inhaltliche Zugänge eröffnet wurden.
Die aktive Teilnahme an der Onlineveranstaltung reihte sich in eine Vielzahl an Aktivitäten des Gustav-Stresemann-Gymnasiums im Kontext der diesjährigen Bundestagswahl ein, die der Demokratiebildung als einem zentralen Bereich der UNESCO-Bildungsziele dienen. Dazu zählte beispielsweise auch die Beteiligung an der Juniorwahl.
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Zur Berichterstattung der Waldeckischen Landeszeitung: https://www.wlz-online.de/waldeck/bad-wildungen/fuer-wen-wird-politik-gemacht-91056653.html
Bad Wildungen, den 29.09.21
Text und Fotos: Dr. Johannes Salzig
Die Juniorwahl zur Bundestagswahl 2021 am Gustav-Stresemann-Gymnasium: Die FDP gewinnt klar vor den Grünen
Eine von Neugier gefüllte Spannung machte sich in der Woche vor der Bundestagswahl vor dem Filmsaal des Gustav-Stresemann-Gymnasiums breit. Auch in diesem Jahr diente dieser als Wahlraum für 524 wahlberechtigte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 bis Q3, die hier ihre Stimme bei der Juniorwahl 2021 abgeben konnten. Diese hat sich am GSG fest etabliert und sie bildet das größte bundesweite Schulprojekt mit mehr als 4500 teilnehmenden weiterführenden Bildungseinrichtungen.
Für einen reibungslosen Ablauf sorgten in diesem Jahr wieder eine Vielzahl an freiwilligen und motivierten Wahlhelferinnen und Wahlhelfern der Politik und Wirtschaftskurse der E1, Q1 und Q3 von Herrn Dr. Salzig sowie der 09c und 10b von Herrn Magunski, welche die Durchführung der Wahl erst ermöglichten. Sie begleiteten die 24 teilnehmenden Kurse bei ihren teilweise ersten Wahlgängen, indem sie die personalisierten Wahlbenachrichtigungen entgegennahmen und mit dem Personalausweis oder Testheft der Schülerinnen und Schüler verglichen, um eine möglichst realitätsnahe Stimmabgabe zu gewährleisten. Mit dem originalgetreuen Stimmzettel des Wahlkreises Waldeck konnten die stimmberechtigten Personen im Anschluss den Wahlakt in der Wahlkabine hinter einem Sichtschutz vollziehen. In einer eigens für die Juniorwahl bereitgestellten versiegelten und verplombten Wahlurne wurden die Stimmzettel gesammelt.
Zur Auszählung trat der Wahlvorstand des Politik und Wirtschaft Leistungskurses der Q3 von Herrn Dr. Salzig am Freitag vor der Bundestagswahl zusammen. Nach einer zweifachen Prüfung der Ergebnisse und einer Dokumentation der Auszählungen konnte ein überraschendes Ergebnis verkündet werden. Die FDP gewann mit 25,5% deutlich vor den zweitplatzierten Grünen mit 18% die Juniorwahl am GSG. Den dritten Platz konnte die ehemals stärkste Kraft, die SPD mit 16,9% einnehmen, dicht gefolgt von der CDU mit 14%. Hinter dieser stand die Linke mit 8,6%. An der Fünf-Prozent-Hürde scheiterten die PARTEI mit 4,2% und abgeschlagen mit 2,7% die AfD. Auf die sonstigen Parteien entfielen 10% der Stimmen. Das Direktmandat gewann die SPD-Kandidatin, Esther Dilcher, mit 19.5% vor dem Kandidaten der CDU, Armin Schwarz, mit 18,6%. Die Wahlbeteiligung lag bei 92%.
Das Wahlergebnis weist deutliche Unterschiede zu dem Wahlausgang aus dem Jahr 2017 auf. Die FDP konnte sich als Wahlsieger über einen Stimmenzuwachs von 16,8% freuen. Zuvor erlang sie nur 8,7% der Zweitstimmen. Als klare Verlierer dieser Wahl können die SPD (-11,5%), die CDU (-8,9%) und die AfD (-3,7%) gesehen werden.
Im direkten Vergleich mit dem Gesamtergebnis der knapp 1.150.000 abgegebenen Stimmen bei der Juniorwahl 2021 zeigte sich, dass die FDP am Gustav-Stresemann-Gymnasium besonders viel Zustimmung erhielt. Auf der Bundesebene konnte sich diese nur den dritten Platz mit 18,5% sichern. Die meiste Zustimmung erlangte die Grüne mit 20,6%, gefolgt von der SPD mit 19,4%. Auf dem vierten Platz endete die Juniorwahl mit 13,5% für die Union und die Linke überschritt bei den jungen Wählenden die Fünf-Prozent-Hürde mit 7,6%. Als letzte Partei schaffte die AfD den Einzug in den Bundestag mit knappen 5,1%.
Insgesamt erfreute sich die Juniorwahl einer hohen Beliebtheit unter den Schülerinnen und Schülern. Der Wahlakt beendete eine vorbereitende Phase, in der sich die Klassen und Kurse im PoWi-Unterricht mit der Wahl und der Parteienlandschaft beschäftigten und handlungsorientiert arbeiteten.
Text: Christopher Magunski
Fotos: Christopher Magunski, Dr. Johannes Salzig
#everynamecounts: GSG-Schüler erinnern an die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung
Den internationalen Holocaust-Gedenktag am 27. Januar nahm die Schulgemeinde des Gustav-Stresemann-Gymnasiums zum Anlass, auf vielfältige Weise der Opfer nationalsozialistischer Verfolgung zu gedenken. Auf Initiative des Schulkoordinators für das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, Matthias Pflüger, wurde während des digitalen Unterrichts zu einer gemeinsam vereinbarten Uhrzeit ein vorbereiteter Text verlesen und eine Gedenkminute eingelegt. Neben einem Blick zurück auf die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz durch sowjetische Truppen vor 76 Jahren ging es dabei auch darum, mit der Erinnerung ein Zeichen gegen Rassismus und Antisemitismus in der Gegenwart zu setzen.
Zahlreiche Schülerinnen und Schüler der Oberstufe beließen es nicht bei diesem gemeinsamen Ritual, sondern beteiligten sich im Umfeld des Gedenktages aktiv daran, den Opfern nationalsozialistischer Verbrechen ein digitales Denkmal zu errichten. Unter der Leitung des UNESCO-Schulkoordinators, Dr. Johannes Salzig, nahmen Schüler der E- und der Q-Phase an der Crowdsourcing-Initiative „#everynamecounts“ der Arolsen Archives teil und erfassten nach einer digitalen Einführungs- und Übungsphase Namen und Verfolgungswege aus dem weltweit umfangreichsten Archiv über Opfer und Überlebende des Nationalsozialismus. Durch das Engagement der Schüler des GSG ist es möglich, dass auch künftige Generationen an Namen und Identitäten erinnern können und jeder von überall auf diese Daten Zugriff erhält.
Im Anschluss an die digitale Erfassung der unterschiedlichen Dokumente offenbarten die Schüler ihre Erschütterung darüber, dass die Häftlinge für die Nationalsozialisten nur Nummern waren und keinerlei Interesse an den Menschen und ihren Schicksalen bestand. Aus der Arbeit mit den umfangreichen Häftlingskarteien ließ sich außerdem ableiten, mit welcher bürokratischen Akribie die Täter ihre Opfer erfassten und ihre Leidenswege dokumentierten. Auffällig und gleichzeitig erschütternd erschien den Jugendlichen weiterhin, dass viele Opfer noch sehr jung, also häufig in ihrem Alter waren und den unterschiedlichsten Nationalitäten angehörten, womit der Willkürcharakter der nationalsozialistischen Verfolgungspolitik offenbar wurde.
Die im Nachgang der Teilnahme an der Initiative „#everynamecounts“ erfolgte Diskussion zeigte insgesamt, dass diese Form der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ein neuer aktiver und sehr direkter Weg ist, der Opfer des nationalsozialistischen Unrechtsregimes zu gedenken und damit ein Zeichen für Respekt, Vielfalt und Solidarität zu setzen.
Dr. Johannes Salzig
Digitales UNESCO-Schülercamp zu Verschwörungstheorien & Desinformation
Die Bundeskoordination der UNESCO-Projektschulen bot interessierten Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 10 bis 12 die Möglichkeit, an einem dreitägigen Online-Workshop zum Thema Desinformation und Verschwörungstheorien im Rahmen des Modelprojekts „#vrschwrng – Ein interaktives Toolkit gegen Verschwörungstheorien“ der Berghof Foundation teilzunehmen.
In diesen drei Tagen konnten sich ca. 30 Jugendliche aus ganz Deutschland mit den Veranstaltern interaktiv mit den Themen Desinformation und Verschwörungstheorien beschäftigen und auseinandersetzen.
Am ersten Tag beschäftigen wir uns ausführlich mit Fake News und Desinformation. Vormittags lernten wir die einzelnen Begriffe näher kennen und tauschten uns über unsere persönlichen Erfahrungen mit Fake News aus. Wir schauten, welche Quellen wir im Allgemeinem für unsere Recherchen benutzten und lernten anhand von Beispielen, FakeNews zu erkennen und zu umgehen. Nachmittags fanden wir uns in zufällig zusammengestellten Kleingruppen zusammen und erstellten anhand des neuen Wissens vom Vormittag inszenierte Kampagnen gegen Desinformationen.
Am zweiten Tag standen die Verschwörungstheorien im Vordergrund. Wir haben uns das Gefährdungspotenzial sowie die Verbreitung der Verschwörungstheorien in Social Media genauer angeschaut und über deren Folgen und Konflikteskalation geredet. Zuletzt schauten wir uns an, was Verschwörungstheorien in der Gesellschaft und in der Demokratie für Auswirkungen haben. In den Nachmittagsgruppen erstellten wir Erklärvideos zum Thema Verschwörungstheorien.
Zum Abschluss unseres Online-Workshops stellten wir unsere Ergebnisse, die wir in den Gruppen der letzten Tage erarbeitet hatten, vor. Jede Gruppe hat sich ausführlich mit den einzelnen Themen auseinandergesetzt und das neuerarbeitete Wissen gut in die Aufgaben miteingebracht.
In den drei Tagen, die uns zu Verfügung gestellt wurden, konnten wir viel über Desinformation und Verschwörungstheorien lernen und mitnehmen. Die gemeinsame Arbeit und das kritische und interaktive Auseinandersetzen mit den Themen haben uns sehr viel Spaß gemacht.
Wegen Corona war das persönliche Zusammentreffen leider nicht möglich, aber durch das Konferenzstreaming konnten wir eine gute Alternative schaffen und uns trotzdem gut über die Dinge informieren und austauschen. Es war eine sehr schöne und informative Zeit und wir können solche Workshops nur weiterempfehlen.
Text und Foto: Mathea Barrois und Anastasia Weigandt
Corona-Virus – Untergang oder Rettung der EU?
Ende September kam es am Gustav-Stresemann-Gymnasium zu einer Premiere: Zum ersten Mal wurde ein Experten-Vortrag nicht wie gewohnt in der Aula der Schule abgehalten, sondern virtuell veranstaltet. Zu diesem Experiment bereit erklärt hatte sich Prof. Jäger, der an der Kölner Universität den Lehrstuhl für Internationale Politik und Außenpolitik innehat und aufgrund der Pandemielage kurzfristig nicht persönlich im Stresemanngymnasium auftreten konnte. Kurzerhand entschied er in Absprache mit Herrn Dr. Salzig, der als Lehrer des PoWi-LKs in der Q1 und als PoWi-Fachvorsitzender den ausgewiesenen Experten eingeladen hatte, den Vortrag virtuell stattfinden zu lassen. So konnten bis zu 80 Schülerinnen und Schüler aus vier unterschiedlichen PoWi-Kursen der Q1 über die ActiveBoards in den verschiedenen Räumen und insgesamt 15 iPads interaktiv an der Veranstaltung teilnehmen und ihre Fragen über die Chatfunktion direkt an Herrn Prof. Jäger richten.
Zu Beginn stellte Manfred Weider als stellvertretender Vorsitzender der Gesellschaft für Sicherheitspolitik der Sektion Waldeck-Frankenberg zunächst die Arbeit des Vereins vor, der die Veranstaltung am GSG überhaupt erst möglich gemacht hatte. Anschließend begann der eigentliche Vortrag von Prof. Jäger mit anschließender Fragerunde unter der Leitung des unterrichtenden Lehrers und Koordinators Dr. Salzig.
Der interessante und lebhafte Vortrag befasste sich mit der generellen Situation der Europäischen Union und den Folgen des Corona-Virus auf die politische Situation der EU. Zentrale Themen des interaktiven Vortrags waren die Sicherheitspolitik und die Abhängigkeit der EU von den großen Weltmächten USA und China. Herr Prof. Jäger erläuterte unter anderem die fünf größten Herausforderungen der EU, welche die sicherheitspolitischen Lücken, die wirtschaftlichen Unterschiede, Unstimmigkeiten der Thematik Migration und Asyl, eine uneinheitliche Klimapolitik und ein divergierendes Verständnis von Demokratie umfassen. Diese Problematiken und Unstimmigkeiten führten laut Jäger zu einer großen Zerrissenheit, und auch die asymmetrischen Abhängigkeiten zu China und den USA erschwerten oft die gemeinsame Zielsetzung innerhalb der EU-Staaten. Ziel der EU sollte es dem renommierten Politikwissenschaftler zufolge sein, autonome Entscheidungen zum Wohle aller zu treffen. Sanktionen innerhalb der EU-Staaten seien sinnlos, stattdessen müsse die Gemeinschaft innerhalb der EU-Staaten gestärkt werden. Allerdings stellten nicht nur die bereits bestehenden Probleme, sondern auch das Corona-Virus eine Herausforderung dar, denn dieses habe einen großen Einfluss auf die Gesellschaft und somit auch auf die Politik. Aufgrund des Zusammenbruchs der Wirtschaft müsse sich die EU Jägers Meinung nach neu strukturieren. Gleichwohl solle man nicht vergessen, dass die EU-Staaten meist wirtschaftlich und industriell gut entwickelt seien und bei Bemühungen aller Staaten kein Grund zur Sorge bestehe. Das Corona-Virus habe einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Europäischen Union, allerdings sollte man die derzeitigen Umstände weniger als Untergang, sondern mehr als Chance sehen, denn neuartige Probleme setzten neuartige Lösungen voraus. Somit könnte man die aktuelle Situation als Zeit des Umbruchs und Umdenkens, auch innerhalb der Europäischen Union, bezeichnen.
Nach dem überzeugenden Impulsreferat beantwortete Prof. Jäger geduldig, wertschätzend und begeisterungsfähig die zahlreichen Fragen der Schülerinnen und Schüler, die sich im Laufe des Vortrags ergeben hatten. Entsprechend positiv waren die Rückmeldungen der jungen Erwachsenen, der Fachkolleginnen und Fachkollegen sowie der Organisatoren, die das virtuelle Experiment auch aufgrund der funktionstüchtigen Technik als Erfolg bezeichneten. Damit ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung digitalisierte Schule getan.
Text: Sophie Lubbe
Foto: Dr. Salzig
„Menschenrechte statt rechte Menschen“ – UNESCO-AG setzt Zeichen gegen Rechts
Wenige Tage nach dem rassistischen Anschlag in Hanau, dem neun Menschen mit ausländischen Wurzeln zum Opfer gefallen sind, war es den 25 Schülerinnen und Schülern, die an der UNESCO-AG des Gustav-Stresemann-Gymnasiums teilnehmen, ein wichtiges Anliegen, ihre Solidarität mit den Betroffenen zum Ausdruck zu bringen und sich gleichzeitig gegen jede Form von Rassismus, Gewalt und Diskriminierung auszusprechen.
Unter der Überschrift „Menschenrechte statt rechte Menschen“ erarbeiteten sie selbstständig Plakate, auf denen sie Begriffe und Gedanken notierten, die ihnen in Bezug auf das Attentat einfielen, wie z. B. „Rassismus ist eine spezifische Form von Seelenblindheit“, „Frieden“, „Menschlichkeit“ oder „Wir sind für Respekt“.
Als anerkannte UNESCO-Projektschule und als Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage versteht sich das Gustav-Stresemann-Gymnasium als Lernort, in dem Demokratiebildung eine zentrale Rolle spielt, um zu einer Kultur des Friedens innerhalb und außerhalb des Schullebens beizutragen. Deshalb wird der Opfer des Anschlags auch im Rahmen einer Schweigeminute der gesamten Schulgemeinde gedacht.
Frankfurter Erklärung der UNESCO-Projektschulen in Deutschland
Bei der turnusmäßigen Sitzung des Netzwerks der UNESCO-Projektschulen am 27./28. Februar 2020 in Frankfurt am Main wurde folgende Erklärung einstimmig verabschiedet:
Die UNESCO-Projektschulen in Deutschland verurteilen angesichts der rechtsextremen Gewalttaten gegen Bürgerinnen und Bürger jegliche Verstöße gegen die Menschenrechte und gegen die grundlegenden Werte unserer Demokratie, denen wir als UNESCO-Projektschulen in besonderem Maße verpflichtet sind.
In der derzeitigen Situation appellieren wir an alle, sich aktiv für die Aufrechterhaltung der Grundrechte für alle einzubringen und gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit einzustehen.
Die Demokratie-, Friedens- und Menschenrechtsbildung ist die Grundlage des schulischen Lebens und Arbeitens. Die UNESCO-Projektschulen stehen mit ihrem ganzheitlichen Ansatz für Vielfalt, Toleranz und Weltoffenheit. Zum pädagogischen Profil gehören die historisch-politische und rassismuskritische Bildungsarbeit essenziell dazu.
„Menschenrechte – mit Füßen getreten“
Zum diesjährigen Internationalen Tag der Menschenrechte hatte sich die UNESCO-AG des Gustav-Stresemann-Gymnasiums eine ganz besondere Aktion ausgedacht. Um auf die in vielen Regionen der Welt zu beklagenden Rückschritte in der Menschenrechtspolitik aufmerksam zu machen, planten und realisierten die 28 Schülerinnen und Schüler unter der Leitung ihres Lehrers Herrn Dr. Salzig das Projekt „Menschenrechte – mit Füßen getreten“: sie schnitten
aus buntem Papier zahlreiche übergroße Fußabdrücke aus, die sie anschließend mit Schlagworten zum Thema Menschenrechte versahen. Dazu hatten die Jugendlichen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte zurate gezogen, aus der sie Begriffe wie „Freiheit“, „Solidarität“, „Folterverbot“, „Asylrecht“ oder „Recht auf Bildung“ herausarbeiteten.
Die beschrifteten Fußabdrücke befestigten die AG-Teilnehmer anschließend auf dem Boden des Eingangsbereichs und auf den Stufen des Treppenhauses der Schule, also in einem Bereich, der tagtäglich von besonders vielen Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern durchschritten wird. Die Fußspuren führten zu verschiedenen Informationstafeln mit vielfältigem Material zum Thema Menschenrechte. So hatten z. B. die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8c im PoWi-Unterricht auf kreisrunden Karten ihnen besonders wichtige Menschenrechte notiert und dazu individuell Stellung bezogen; weiterhin waren die komplette Allgemeine Erklärung der Menschenrechte auf einem großen Plakat abgebildet und Leporellos mit Argumenten gegen Folter und für eine humane Flüchtlingspolitik zu sehen.
Schon am nächsten Tag zeigte sich, dass die Aufmerksamkeit, die die UNESCO-AG mit der Aktion bei der Schulgemeinde für das wichtige Thema Menschenrechte wecken wollte, tatsächlich erzielt wurde: Die Fußabdrücke mit den Schlagworten waren bei vielen Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern Gesprächsthema, das auch Eingang in den Unterricht unterschiedlicher Fächer fand und als Ausgangspunkt für eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Menschenrechten diente.
Das Projekt am Internationalen Tag der Menschenrechte war der vorläufige Höhepunkt weiterer Aktivitäten zu dem Thema am Gustav-Stresemann-Gymnasium. So werden sich auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberstufe an dem Briefmarathon von Amnesty International beteiligen, in dessen Rahmen sie sich für die Freilassung von zu Unrecht verfolgten, verhafteten oder bedrohten Menschen einsetzen.
Text und Fotos: Dr. Johannes Salzig
Bundestagsabgeordnete Esther Dilcher diskutiert mit Schülern des GSG über die Europawahl
Nachdem das Europäische Parlament keine 24 Stunden zuvor der gerade bei jungen Menschen äußerst unbeliebten Urheberrechtsreform zugestimmt hatte, besuchte Esther Dilcher, Bundestagsabgeordnete für Waldeck und Kassel-Land, das Gustav-Stresemann-Gymnasium, um mit Schülerinnen und Schülern der Q2 über Europa zu diskutieren. Die Politikerin war der Einladung der Fachschaft Politik und Wirtschaft der Schule unter der Leitung von Herrn Dr. Johannes Salzig gefolgt und stellte sich in der Aula den zuvor von einem Schülerteam gesammelten Fragen zu den Themenbereichen Brexit, Migration, Populismus, Umweltschutz, Reformen, Demokratiedefizit und Urheberrechtsreform.
Nach der Begrüßung durch Schulleiterin Iris Blum übernahmen die Schülerinnen Melissa Meng, Ani Antonyan und Lolita Peil die Moderation und führten souverän und gut vorbereitet durch die folgenden 90 Minuten. Im Zuge der Veranstaltung mit dem Titel „Europawahl 2019 – Schicksalsjahr für Europa?!“ wurde schnell deutlich, dass viele der über 100 anwesenden jungen Erwachsenen insbesondere die Verabschiedung des Artikels 13 bzw. 17 der Richtlinie über die Lizenzierungspflicht und Uploadfilter scharf verurteilen, weil sie eine Kontrolle und Zensur des Internets befürchten. Frau Dilcher begegnete diesen Bedenken der Schüler sehr verständnisvoll und erklärte, dass sie es selbst für besser gehalten hätte, als Reaktion auf die anhaltenden Proteste gegen das Gesetzesvorhaben noch einmal inhaltlich über den Artikel zu verhandeln.
Ähnlich emotional wurde das Thema des Umgangs mit populistischen Parteien diskutiert, die bei der bevorstehenden Europawahl ihre Stimmenanteile im Parlament wohl deutlich ausbauen werden. Frau Dilcher berichtete in diesem Zusammenhang von den Erfahrungen mit der AfD im Deutschen Bundestag, die die Politiker der etablierten Parteien vor neue Herausforderungen stelle und Fragen des Umgangs aufwürfen. Ein Schüler aus dem Plenum fragte kritisch nach, wie genau denn nun die Strategie der SPD aussehe, den Populisten im parlamentarischen Betrieb zu begegnen, woraufhin die gelernte Juristin zugestehen musste, dass es keine einheitliche Linie gebe. Gerade diese entwaffnende Ehrlichkeit, nicht für alle komplexen politischen Probleme eine einfache Lösung zu haben, spricht für die Authentizität der Politikerin, die seit 2017 im Bundestag sitzt.
Deshalb war es auch nicht verwunderlich, dass auch nach dem offiziellen Ende in kleinerer Runde weiter diskutierte wurde und diejenigen Schüler, die sich zuvor besonders stark in die Aussprache eingeschaltet hatten, von Frau Dilcher eingeladen wurden, sich mit ihren Anliegen jederzeit an sie zu wenden und ein Praktikum bei ihr zu absolvieren, was auf großes Interesse bei den Jugendlichen stieß.
Für die Teilnahme an der Protestbewegung „Fridays for Future“, die auch die Schulgemeinde des Stresemanngymnasiums als UNESCO-Projektschule bewegt, äußerte Esther Dilcher Verständnis, lobte das gesellschaftspolitische Engagement der Jugendlichen und plädierte für mehr Flexibilität der Lehrkräfte im Umgang mit der Verletzung der Schulpflicht.
Insgesamt zeigte sich, dass anderthalb Stunden nicht ausreichen, um die Herausforderungen, vor denen die Europäische Union steht, auszudiskutieren. Gleichwohl bestätigte die hohe Beteiligung der Schüler, wie wichtig es ist, politische Vertreter an die Schulen zu holen, um einen Austausch zu ermöglichen und junge Menschen zur aktiven Partizipation zu ermutigen.
Text: Dr. Johannes Salzig
Fotos: Hayaa Khan, Wiona Reisse
Das GSG als UNESCO-Projektschule
Seit 2013 ist das Gustav-Stresemann-Gymnasium Mitglied im Netzwerk der UNESCO-Projektschulen in Hessen. Von Beginn an nahm die UNESCO-Arbeit am GSG einen zentralen Stellenwert ein – die Bildungsansätze der UNESCO sind im Schulleben fest verankert.
Aktivitäten und Projekte am GSG
Am Gustav-Stresemann-Gymnasium werden innerhalb und außerhalb des Unterrichts fortlaufend Aktivitäten geplant und durchgeführt, in denen die Leitziele der UNESCO-Projektschulen in besonderem Maße Berücksichtigung finden. Im Fokus der Projekte steht der Einsatz für eine Kultur des Friedens durch Menschenrechtsbildung und Demokratieerziehung, interkulturelles und globales Lernen, Umweltbildung sowie UNESCO-Welterbeerziehung im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Quelle: „https://www.unesco.de/bildung/unesco-projektschulen/unesco-projektschule-sein“
Im Rahmen des Netzwerks der hessischen UNESCO-Projektschulen hat sich das GSG bisher in vielfältiger Weise eingebracht:
- Im Jahr 2014 war das GSG erstmals Gastgeberschule für eine Fachtagung der hessischen UNESCO-Projektschulen zur Vorbereitung des hessischen UNESCO-Projekt-Camps am Edersee im Mai 2015. Durch die Kooperation des Stresemann-Gymnasiums mit dem Nationalpark Kellerwald-Edersee ergab sich eine führende Rolle unserer Schule bei der Konzeption, Organisation und Durchführung des Camps.
- Auch bei dem letzten UNESCO-Projekt-Camp 2017 in Rüdesheim übernahm das GSG eine aktive Rolle bei der Planung und Durchführung.
- Die Kontakte zu anderen Schulen sind für das GSG aufgrund der UNESCO-Tätigkeit von zentraler Bedeutung. So findet auf allen Ebenen ein reger Austausch mit allen hessischen UNESCO-Projektschulen statt, welcher in besonderen Projekten in praktischer Arbeit vertieft wird.
Das GSG ist darüber hinaus in der 2016 initiierten Steuerungsgruppe der hessischen UNESCO-Projektschulen vertreten, die die Fachtagung der deutschen UNESCO-Projektschulen im September 2019 in Kassel vorbereitet.
Kontakte mit außerschulischen Partnern
Aus der geografischen Lokalisation des GSG im Landkreis Waldeck-Frankenberg ergeben sich Kooperationen, die unsere schulische Arbeit prägen und nach außen öffnen. Dazu zählt z. B. die für den UNESCO-Bereich zentrale Zusammenarbeit mit
- dem Nationalpark Kellerwald-Edersee, der im Juni 2011 in die Liste des UNESCO-Welterbes eingeschrieben wurde. Die Kooperation mit dem Leiter der Wildnisschule BuchenHaus im Nationalpark, Herrn Horst Knublauch, läuft bereits seit vielen Jahren sehr erfolgreich. Exemplarisch seien an dieser Stelle die Teilnahme eines Biologie-Leistungskurses an dem Projekt „Juniormanager für Naturschutz“, die gemeinsame Planung und Durchführung des Projekt-Camps im Nationalpark-Kellerwald-Edersee sowie die Gestaltung der Mauer zum Parkplatz der Nationalparkverwaltung durch die Arbeitsgruppe Malerei mit charakteristischen Nationalpark-Motiven genannt. Zuletzt bot ein Ranger-Team in den Sommerferien erstmals einen Workshop auf dem Kinder-Campus unserer Schule an. Weitere gemeinsame Projekte sind bereits in Planung. So soll beispielsweise die Neugestaltung des Schulhofs des GSG in Zusammenarbeit mit dem Nationalpark erfolgen.
- dem UNESCO-Weltkulturerbe Bergpark Wilhelmshöhe. Zu Beginn dieses Schuljahres fand bereits eine Exkursion der UNESCO-AG statt, in deren Rahmen in Absprache mit Frau Sabine Buchholz als Leiterin des Bereichs Vermittlung und Bildung der Museumslandschaft Hessen Kassel ein GPS-Workshop durchgeführt wurde. Am Nachmittag erlebten die Schülerinnen und Schüler dann die Wasserspiele. Mit Frau Buchholz wurde außerdem die Planung und Realisierung eines Pilotprojektes mit einem Medienpädagogen verabredet, das Ende Januar 2019 stattfinden wird.
- dem Weltladen in Bad Wildungen, welcher neben Infomaterialien auch Schülerworkshops für das GSG konzipiert und durchführt. Im Kontext des diesjährigen Projekttages erwies sich die Zusammenarbeit einmal mehr als erkenntnisfördernd und ertragreich.
- dem Wildunger NABU und seiner Naturschutzjugend (NAJU), die im Februar 2015 im Rahmen der Kooperationsveranstaltung unter dem Motto „Umwelt schützen – was tust du dafür?“ mit Schülerinnen und Schülern des GSG eine gemeinsame Müll-Sammelaktion am Sonderteich im Helenental durchführten.
Schwerpunkte der UPS-Arbeit (Auswahl)
- Anlässlich des UN-Gedenktags, dem Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember, werden am GSG seit dem Jahr 2014 Projektausstellungen vorbereitet und präsentiert. In diesem Jahr ist neben einem Workshop von Amnesty International die Teilnahme der UNESCO-AG am Demokratietag, der am 10. Dezember 2018 unter dem Motto „Aufstehen für Demokratie – Einstehen für Menschenrechte“ an der Otto-Hahn-Schule in Hanau stattfindet, geplant.
- Unsere Schule bemüht sich zurzeit auf Initiative der SV um Zugehörigkeit in dem Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.
- Dazu passt, dass das GSG seit Jahren aktiv im „Netzwerk Toleranz Waldeck-Frankenberg“ mitarbeitet und an den regelmäßig stattfindenden Netzwerktreffen teilnimmt. In Zusammenarbeit mit dem Netzwerk werden in der Jahrgangsstufe 8 jährlich Workshops zum Thema Respekt, Toleranz und Menschenrechte durchgeführt.
- Institutionalisiert hat sich an unserer Schule die Teilnahme an dem EU-Projekttag, in dessen Rahmen sich Schülerinnen und Schüler der Qualifikationsphase mit unterschiedlichen europapolitischen Themen auseinandersetzen und daran anknüpfend ein Expertengespräch vorbereiten und durchführen.
- Im Jahr 2017 nahm unserer Schule im Kontext der Bundestagswahl erneut an dem Projekt „Juniorwahl“ teil. Die Resonanz war derart positiv, dass sich die Schülerinnen und Schüler einstimmig für die Teilnahme an dem Projekt im Zusammenhang mit der Hessischen Landtagswahl Ende Oktober dieses Jahres aussprachen.
- Jedes Jahr fahren die Geschichtskurse der Q3 in die Gedenkstätte Buchenwald im Rahmen einer ganztägigen Exkursion nach Buchenwald.
- Jährlich findet am GSG in der Q3 der Stasi-Projekttag statt.
- Schon seit nunmehr 13 Jahren hat das Gustav-Stresemann-Gymnasium die Koordination des regionalen Verbundes des Projektes „Jugend debattiert“. Es leistet an unserer Schule einen wichtigen Beitrag im Bereich der Demokratieerziehung.
- In Bezug auf den Bereich der „Friedenserziehung“ soll im laufenden Schuljahr erstmals das Schulprojekt „UN im Klassenzimmer“ stattfinden.
- Neben dem Erlernen der Sprachen sowie verschiedener Austauschfahrten findet am GSG als Schule für Schülerinnen und Schüler verschiedenster Nationalitäten auf allen Ebenen interkulturelles Lernen statt. Wir betrachten es als Selbstverständlichkeit, besuchen doch z. B. auch die an unsere Schule kommenden Flüchtlinge neben einer Intensivklasse den Regelunterricht, wodurch sich verschiedenste Anknüpfungspunkte innerhalb und außerhalb des Unterrichts ergeben, die das interkulturelle Lernen in unserem Schulleben und darüber hinaus vertiefen.
- Das GSG als Schule mit einer inklusiven Schulkultur ist bestrebt, auch alle Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen und Beeinträchtigungen bestmöglich zu fördern, sie bei der Entfaltung ihrer Persönlichkeit zu unterstützen und ihnen dadurch die aktive und gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. Diese Bemühungen werden unterstützt durch unseren Schulsozialarbeiter und die enge Zusammenarbeit mit der Schulpsychologin Frau Claudia Fritz.
- Erstmals nahmen die Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen im vergangenen Jahr 2017 an „Weihnachten im Schuhkarton“ teil, ein Projekt, das zu der größten Geschenk-Aktion für Kinder in Not, „Operation Christmas Child“, gehört. Auf diese Weise kamen mehr als 100 Schuhkartons mit verpackten Geschenken zusammen. Mit den Päckchen soll Kindern bedürftiger Familien in Bulgarien, Georgien, in der Mongolei und Slowenien eine Weihnachtsfreude gemacht werden.
- Seit 2012 haben wir über viele Jahre zusammen mit der Grundschule Breiter Hagen in Bad Wildungen und der Kunzwana Women’s Association in Harare, Simbabwe, an einem gemeinsamen Projekt zur Unterstützung der Chibvuti Primary School in Simbabwe gearbeitet. Seit 2016 unterstützt das GSG nun das Waisenhaus „Dreams Children’s Home“ in Kenia, z. B. mit Spenden, die auf dem Weihnachtsmarkt der Schule gesammelt werden.
- Die Bildung für nachhaltige Entwicklung wurde am Gustav-Stresemann-Gymnasium in den letzten Jahren im Unterricht, im Zuge verschiedener Veranstaltungen, Projekte und Workshops intensiv vorangetrieben. Zuletzt zeigte sich dieses vielfältige Engagement besonders im Kontext des diesjährigen UNESCO-Projekttages am 26. April, der sich thematisch an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung („Sustainable Development Goals“) der Vereinten Nationen (UN) orientierte.
- Im Februar 2017 fand am GSG zudem ein Pädagogischer Tag zum Thema Nachhaltigkeit statt, in dem denkmal aktiv-Projekt „Energiewende und Denkmalschutz – das UNESCO-Welterbe im Spannungsverhältnis zwischen Ökologie und Ökonomie“ (2015/2016) wurde Nachhaltigkeit als Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung allen angestellten Überlegungen zugrunde gelegt.
Whole School Approach
Seit letztem Jahr gibt es an unserer Schule das Projekt „UNESCO-Botschafterinnen und Botschafter am GSG“, das die Leitziele der UNESCO stärker in der Schülerschaft verankern helfen soll, indem in jeder Klasse und in jedem Kurs auf freiwilliger Basis und nach demokratischen Prinzipien eine Schülerin und / oder ein Schüler die Rolle des UNESCO-Botschafters übernimmt.
Das Gustav-Stresemann-Gymnasium verfügt über eine moderne und technische Ausstattung mit z. B. ActiveBoards in allen Klassenräumen. Auch dadurch ist es unserer Schule möglich, den Bildungsansatz „Freiheit und Chancen im digitalen Zeitalter“ mit Leben zu füllen.
Des Weiteren
- stehen Teile der Schule unter Denkmalschutz,
- verfügen wir über eine eigene Solaranlage,
- sind wir mit behindertengerechten, barrierefreien Zugängen ausgestattet.
Schulprogramm
Im Schulprogramm ist der „Schwerpunkt UNESCO“ als fortlaufendes Orientierungsziel auch im Ganztagsangebot fest verankert. Hier heißt es, dass sich das GSG zu einer „aktive(n), kontinuierliche(n) Unterstützung und Umsetzung der UNESCO-Ziele in schulischen und außerschulischen Kontexten zur Einhaltung von Menschenrechten, zur kulturellen und Umweltbildung sowie dem gerechten Ausgleich zwischen Arm und Reich“ verpflichtet. Als Qualitätsindikatoren werden die Umsetzung im Unterricht, die Anmeldezahlen für die UNESCO-AG, die regelmäßige Teilnahme an UNESCO-Konferenzen, Fort- und Weiterbildungen in den Bereichen Menschenrechtsbildung, Demokratieerziehung, interkulturelles und globales Lernen, Umweltbildung und Welterbeerziehung (z. B. „denkmal aktiv“) genannt. Evaluiert wird die Umsetzung laut Schulprogramm durch die Rückmeldungen der Kolleginnen und Kollegen sowie der Schülerinnen und Schüler.
UNESCO-AG erkundet Bergpark Wilhelmshöhe
20 Schüler nehmen an GPS-Führung und Wasserspiel-Spektakel teil
Direkt zu Beginn des neuen Schuljahres machten sich 20 Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 6 bis 9 auf den Weg nach Kassel, um den im Jahr 2013 vom Welterbekomitee der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannten Bergpark Wilhelmshöhe zu entdecken. Damit setzte die UNESCO-AG die Erforschung von hessischen Welterbestätten fort, die sie im letzten Jahr mit dem Besuch der Saalburg und einen Workshop im Nationalpark Kellerwald-Edersee begonnen hatte.
Zur Vorbereitung auf den Ausflug nach Kassel hatten sich die Schüler bereits intensiver mit dem Bergpark auseinandergesetzt, indem sie beispielsweise selbst zum Baumeister wurden und ein Papiermodell des Herkules-Bauwerks bastelten. Damit waren sie bestens gerüstet, um nun vor Ort die einzigartige Kulturlandschaft im Rahmen eines GPS-Workshops mithilfe von Geocaches kennenzulernen. Nach einer kurzen Einweisung schwärmten die Teilnehmer in Kleingruppen aus und versuchten, wie bei einer Schnitzeljagd versteckte Hinweise zu finden und Rätsel zu lösen. Nur wenn ihnen das gelang, erhielten sie die Koordinaten für den Weg zur nächsten Station. Zum Schluss hatten die einzelnen Gruppen alle Fragen richtig beantwortet und erhielten als kleine Erinnerung einen Ansteck-Pin mit Motiven aus dem Bergpark.
Danach ging es mit dem Bus hinauf zum Herkules, um das zentrale Element des Bergparks, die Inszenierung der Wasserspiele, zu bewundern. Gemeinsam folgten die Schüler dem Wasserlauf, bewunderten bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 30 Grad die Fontänen und Wasserfälle und warteten zum Schluss gespannt auf die große Fontäne am Fontänenteich.
Damit endete das abwechslungsreiche Programm im Bergpark Wilhelmshöhe, das im Nachgang von den Schülern als „mega toll“ und „sehr schön“ bezeichnet wurde. Nicht zuletzt aufgrund der einhelligen Begeisterung der Teilnehmer soll die Zusammenarbeit des GSG mit der Museumslandschaft Hessen Kassel intensiviert und ausgebaut werden. Mit Frau Sabine Buchholz als Leiterin des Bereichs Vermittlung und Bildung wurde deshalb die Planung und Realisierung eines Pilotprojektes mit einem Medienpädagogen im kommenden Herbst verabredet.
Bad Wildungen, den 03.09.2018
Text und Fotos: Dr. Johannes Salzig