Energiewende im Unterricht – Planspiel in der E-Phase zu den Themen Photovoltaik und Windkraft

 

Das Land Hessen hat das Ziel, bis 2045 Strom und Wärme allein aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Die aktuellen politischen Entwicklungen verstärken die Notwendigkeit dieses Ziels eindrucksvoll. Doch wie können wir dieses Ziel in Hessen erreichen? Eine Herausforderung für uns alle!


Mit zwei speziell konzipierten Planspielen für den Einsatz an hessischen Schulen haben die CIVIC GmbH – Institut für internationale Bildung und die LEA LandesEnergieAgentur Hessen GmbH, finanziert durch das Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, ein Angebot zum Einsatz im Unterricht geschaffen, um diese Diskussion zu bereichern.
So boten sie Mitte Dezember 2022 den Schülerinnen und Schülern der E-Phase des Gustav-Stresemann-Gymnasiums die Möglichkeit, die wichtigen Themen Photovoltaik und Windkraft als energietechnisches und -politisches Feld auf interaktive und zugleich herausfordernde Weise im Unterricht näher kennenzulernen.
Die Szenarien der Planspiele sind auf kommunaler Ebene angesiedelt und befassen sich mit alltäglichen Herausforderungen von Entscheidungsprozessen zur Investition in erneuerbare Energien vor Ort. Die Planspiele haben einen fiktionalen Charakter auf Grundlage realer Diskussionen und Entscheidungsverfahren im Land Hessen zu den Themen Photovoltaik und Windkraft.

Der nachfolgende Bericht wurde von einer teilnehmenden Schülerin verfasst.

 

 

Im Rahmen eines vom UNESCO-Schulkoordinator Herrn Dr. Salzig organisierten Projekttages haben sich die Schüler und Schülerinnen der 11. Klasse mit dem Thema „Windenergie“ beschäftigt. Das Planspiel befasste sich mit der Frage „Sollten in Windigstadt Windräder gebaut werden?“

 

Zuerst wurde ein kurzes Quiz über das Allgemeinwissen zur Windenergie abgefragt. Danach begannen die Schüler und Schülerinnen mit dem Planspiel, sie wurden zu Bürgern und Bürgerinnen in Windigstadt. Das fiktive Windigstadt ist eine hessische Kleinstadt, die stark am Ausbau einer klimafreundlichen Energieversorgung interessiert ist. Demnächst steht die Sitzung des Gemeinderates bevor, der die Entscheidung treffen wird.

 

Daraufhin wurden alle in Gruppen gelost, es gab 5 Parteien und 5 Bürgerinitiativen, dazu zählten ein Forschungsinstitut, ein Touristenverband und eine Werbegemeinschaft. Zu den Parteien zählten die „Bürger von Windigstadt“, „Grünes Windigstadt“, „Die Sozialen“, „Liberales Windigstadt“ und „Unsere Heimat“. Zu den Bürgerinitiativen gehörten „Wir wider Wind“, „Institut für nachhaltige Energie“, „Blümchen & Bienen“, „Die Perfekte Brise“ und der „Handelsverband WIS“. Nachdem sich die Parteien und die Bürgerinitiativen in den eigenen Gruppen ausgetauscht hatten über deren eigene Ansichten bezüglich des Bauens von Windrädern und über die allgemeine Ansicht der Parteien, ging es in der Sitzung des Gemeinderates um die Entscheidung, ob in Windigstadt Windräder gebaut werden. Es wurde eine offene Diskussion geführt, in der alle Ihre Standpunkte äußern und mit Argumenten gestützt werden können. Weiterhin konnten die anderen Bürger und Bürgerinnen zu den Argumenten Fragen, Einwände und Gegenargumente liefern. 

Ebenfalls wurden generelle Fragen geklärt, wie z. B., wohin die Windräder gebaut werden sollten, da es gesetzliche Vorgaben dafür gab, wie beispielsweise Abstandsregelungen, aber auch Fragen zu den entstehenden Kosten.

 

 

Am Ende stimmten die Parteien über all diese Fragen ab und kamen zu dem Ergebnis, dass Windräder mit absoluter Mehrheit in Windigstadt gebaut werden.   

 

Das Planspiel sollte uns mehr über Windenergie lehren und wie man diese effektiv nutzen kann. Ebenfalls sollte es unsere Interessen bezüglich Windenergie wecken, sodass wir uns in Zukunft weiterhin mit erneuerbaren Energien beschäftigen. 

 

 

Bericht: Paula Braun

Fotos: Julia Roth

 

Hier geht es zu einem Zeitungsartikel, den die an dem Planspiel beteiligte Schülerin Luisa Schreiber erarbeitet hat: Windigstadt Aktuelle

Das GSG als Mitglied im Schulnetzwerk

(„Nachhaltigkeit lernen in Hessen“)

 

Seit 2018 ist das Gustav-Stresemann-Gymnasium als UNESCO-Projektschule Mitglied in dem Schulnetzwerk „Nachhaltigkeit lernen in Hessen“.

 

Die Dachmarke wurde durch die Nachhaltigkeitsstrategie Hessen und den Runden Tisch „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) initiiert und mit Unterstützung des Hessischen Kultusministeriums ins Leben gerufen.

 

Das Schulnetzwerk hat es sich zum Ziel gesetzt, nachhaltige Entwicklung in der Schule zu verankern und in Projekten, im Schulalltag und Schulcurriculum sowie im Unterricht lebendig werden zu lassen und ermöglicht den für ihr besonderes Engagement ausgezeichneten Schulen einen gegenseitigen Austausch. (Nachhaltigkeit lernen in Hessen)

 

 

Bildung für nachhaltige Entwicklung am GSG

 

  • Die Bildung für nachhaltige Entwicklung wurde am Gustav-Stresemann-Gymnasium in den letzten Jahren im Unterricht, im Zuge verschiedener Veranstaltungen, Projekte und Workshops intensiv vorangetrieben:
  • Zuletzt zeigte sich dieses vielfältige Engagement besonders im Kontext des UNESCO-Projekttages am 26. April 2018, der sich thematisch an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung („Sustainable Development Goals“) der Vereinten Nationen (UN) orientierte.
  • Im Februar 2017 fand am GSG ein Pädagogischer Tag zum Thema Nachhaltigkeit statt. Durch die Kooperation mit dem Nationalpark Kellerwald-Edersee kann das Thema Nachhaltigkeit auf regionaler Ebene bearbeitet und in den Blick genommen werden, z. B. im Rahmen von Workshops, gemeinsamen Veranstaltungen oder Projekten. Die Dimensionen des Themas können im Nationalpark für die Schülerinnen und Schüler an praktischen Beispielen vor Ort verdeutlicht werden, wodurch sie einen anderen, konkreteren Zugang zu der Problematik erhalten.
  • Die UNESCO-AG kocht einmal im Schuljahr mit nachhaltig produzierten Lebensmitteln.
  • Das GSG produziert eigenen Strom durch Solarzellen auf dem Dach.
  • Die Schülerfirma designt und verkauft wiederverwendbare Wasserflaschen, mit denen sich die Schüler*innen am schuleigenen Wasserautomaten versorgen können – dadurch wird unnötiger Müll vermieden.
  • Das GSG kooperiert mit dem Weltladen in Bad Wildungen.
  • Im Foyer der Schule gibt es jedes Jahr eine Altbatteriesammlung.
  • An der Müllsammelaktion Sonderteich, einer Kooperationsveranstaltung der NAJU Bad Wildungen und des Gustav-Stresemann-Gymnasiums unter dem Motto „Umwelt schützen – was tust du dafür?“, beteiligten sich Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klasse beteiligten und betätigten sich als Mülldetektive.
  • In dem Denkmal aktiv-Projekt „Energiewende und Denkmalschutz – das UNESCO-Welterbe im Spannungsverhältnis zwischen Ökologie und Ökonomie“ (2015/2016) wurde Nachhaltigkeit als Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung allen angestellten Überlegungen zugrunde gelegt.